Gründung eines Asset-Managers: Allianz macht in China den nächsten Schritt

Der Drache genehmigt Allianz die Gründung eines Asset-Managers. Bild von Jan Dyrda auf Pixabay

Der gefährlichste Konkurrent der Allianz ist nicht Axa oder Generali. Er sitzt in einer digitalen Angriffsstellung in China und hört auf den Namen Ping An. Die Allianz ergreift mit der Eröffnung einer „Versicherungs-Asset-Management-Gesellschaft“ nun einen weiteren Schritt, um im Reich der Mitte zu wachsen und somit Druck auf den Konkurrenten auszuüben.

Die Allianz China Insurance Holdings hat von der China Banking and Insurance Regulatory Commission die Genehmigung für die vorbereitende Gründung der Allianz Insurance Asset Management (IAMC) erhalten. Die neue Einheit ist die „erste vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungs-Asset-Management-Gesellschaft in China“, die nach der Unterzeichnung des China-EU-Investitionsabkommens am 30. Dezember 2020 zur vorbereitenden Gründung zugelassen wurde. Sie wird auch die erste vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungs-Asset-Management-Gesellschaft in der Geschichte der Branche sein, sobald sie in Peking gegründet ist. Das könnte allerdings noch ein wenig dauern, denn die jetzt erteilte Genehmigung ist eine Art Probelizens, die nach einer eingehenden Prüfung dann endgültig in Kraft tritt. Eine Allianz-Sprecherin erklärt, dass sie mit der finalen Erlaubnis „Ende des Jahres oder Anfang 2022“ rechnet.

Nach Erhalt der finalen Erlaubnis wird die neue Asset-Gesellschaft die Gelder der Allianz-Kunden in China verwalten. Das zeigt, dass der chinesische Markt „auf Öffnung aus ist“ und der „Allianz vertraut“, erklärt die Sprecherin. Die Gründung der IAMC sei „wichtig“ für einen „divers agierenden“ Finanzkonzern wie die Allianz. Dass der Markt mit über 1,4 Mrd. Menschen einen hohen Wert hat, versteht sich von selbst.

Im Allianz-Sprech der Pressemitteilung heißt es, dass die Gründung „ein entscheidender strategischer Schritt“ sei, um in den chinesischen Vermögensverwaltungsmarkt „einzutreten“. Es demonstriere das „starke Vertrauen und das langfristige Engagement“ der Allianz Gruppe auf dem chinesischen Markt. Das Unternehmen werde ein professionelles Investmentmanagement-Team aufbauen, das sich an die „langfristige Investmentmethodik der Gruppe hält“, um die „globalen Vermögensverwaltungsbedürfnisse der Kunden“ besser zu erfüllen.

AZCH ist die erste vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungs-Holdinggesellschaft in China, in die die Allianz Gruppe investiert. Sie erhielt im vergangenen Dezember von der chinesischen Aufsicht die Genehmigung für eine weitere Kapitalzuführung in Höhe von 1,2 Milliarden RMB. Auch nach der der Kapitalzuführung ist die Allianz der alleinige Anteilseigner.

Mit der Gründung von IAMC hat die Allianz mit Global Investors und PIMCO große Assetmanager in Asien, Europa und den USA. Das sollte Synergieeffekte schaffen; die Vision des global denkenden CEO Oliver Bäte nimmt weiter Gestalt an.

Die Blauen aus München sind aber nicht nur in China tätig, auch in Südkorea und Japan hat das Unternehmen zuletzt zentrale  Schritte Richtung Wachstum genommen. Das Wachstum in Europa ist endlich, in Deutschland hat der Konzern die Marktführerschaft bereits inne, folgerichtig wird nun nach Asien gegriffen.

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Ich bin mal gespannt was passiert, wenn sich die politische Konfrontation des Westen mit China weiter zuspitzt und das Investment der nächste große Fail wird. Das passiert, wenn man McKinsey Leute an die Spitze lässt, dann kommt so eine No-Brainer Strategie heraus. Der Allianz Aktienkurs wird es zeigen.

  • Edgar Pillath

    In Deutschland auf Geschäfte mit RWE verzichten, wegen zu hohem Kohlestromanteil.
    Aber wenn in China neue Kohle-und Atomkraftwerke gebaut werden und Uiguren unterdrückt werden, das ist egal. Ganz großartiger Charakter, der Herr Bäte!

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