Corona kostet die Munich Re im dritten Quartal rund 800 Mio. Euro

Konzernsitz der Munich Re. Quelle: Munich Re

Die Munich Re rechnet im dritten Quartal 2020 mit einem Gewinn von 200 Mio. Euro (Q3 2019: 865 Mio. Euro). Gleichzeitig verzeichnete der Münchener Rückversicherer eine Schadenbelastung durch die Corona-Pandemie von rund 800 Mio. Euro.

Diese entfallen auf unterschiedliche Geschäftssparten, unter anderem auf die Versicherung von Großereignissen, andere Bereiche der Schaden- und Unfallversicherung, sowie die Lebens- und Gesundheitsversicherung, teilt die Munich Re weiterhin mit.

Bereits im September hatte der Konzern angekündigt, den Verkauf von Policen in der Schaden- und Unfallversicherung, mit der sich die Kunden gegen die Folgen von Pandemien versichern können, vorerst zu stoppen. „Derzeit prüfen wir, ob wir künftig noch neue Verträge mit einem Schutz vor Pandemien in der Schaden- und Unfallversicherung anbieten. Das ist unter Revision“, erläuterte Vorstand Torsten Jeworrek.

„Für den Moment pausieren wir das, etwa bei neuen Ausfallversicherungen für Veranstaltungen. Es gibt jedoch einzelne Segmente wie Leben oder Gesundheit, in denen wir einen entsprechenden Schutz anbieten müssen und dies auch weiter tun.“

Torsten Jeworrek, Vorstand der Munich Re

Zudem verzeichnete die Munich Re im dritten Quartal eine überdurchschnittliche Belastung durch „Nicht-Covid-19-Großschäden“. Dazu zählen laut Rückversicherer hohe Schäden aus Naturkatastrophen (insbesondere einer Reihe schwerer Wirbelstürme und Waldbrände in den USA) und menschengemachter Schäden (vor allem der Explosion im Hafen von Beirut). Eine konkrete Schadensumme nannte der Rückversicherer jedoch nicht.

Das detaillierte Quartalsergebnis will die Munich Re wie geplant am 5. November 2020 veröffentlichen. Im ersten Halbjahr verbuchte die Munich Re infolge der Krise bereits Belastungen von rund 1,5 Mrd. Euro. Besonders stark schlug der Ausfall von Großveranstaltungen ins Kontor. Auch in der Haftpflicht-, der Reiseversicherung sowie im Kreditgeschäft fallen Schäden an. Der Rückversicherer fordert zudem einen staatlichen Risikopool, um die Risiken künftiger Pandemien versichern zu können.

Autor: VW-Redaktion

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