Rentenrating: Junge Tarifgeneration überrollt Klassik

Was ist die beste Rentenversicherung für die heute jungen Menschen. Bild von sathyatripodi auf Pixabay.

Die Niedrigzinsära hat die klassische Rentenversicherung mächtig ins Wanken gebracht. Aus der Krise sind neue Produkte erstanden. Das ist ein Ergebnis des Ratings Rentenversicherungen 2020 von Franke und Bornberg. Der Trend in der Rentenversicherung geht aber bereits in eine ganz andere Richtung.

Klassik, neue Klassik, Fonds, Hybrid Garantie, Hybrid Beitrag: Die Wege zum Sparerfolg in der Rentenversicherung sind zahlreich. Vereinfacht kann gesagt werden, neu schlägt alt. „Je jünger eine Tarifgeneration, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherer sich um eine qualitativ wettbewerbsfähige Produktgestaltung bemühen“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Ratingagentur. Eine Grafik verdeutlicht das Gesagte.

Quelle: Franke und Bornberg

Überproportional viele „leistungsstarke Produkte“ finden sich unter den Konzepten „Beitragsorientierter Hybrid“, „Garantieorientierter Hybrid“ sowie „Fonds“. Die klassische Rentenversicherung ist der großen Schwester (klassische) Lebensversicherung in die Weiten des Vergessens gefolgt, nur noch 42 Gesellschaften bieten sie an.  

Die Beinfreiheit

Franke und Bornberg analysiert für das Altersvorsorge-Rating „sämtliche zum Stichtag bekannten Tarife“ aus allen drei Schichten der privaten Vorsorge, also Basis-Renten (1. Schicht), Riester-Renten (2. Schicht) und private Rentenversicherungen der 3. Schicht. Von insgesamt 633 untersuchten Tarifen entfallen mehr als die Hälfte auf private Vorsorgetarife der 3. Schicht. Hier sind die Gestaltungsmöglichkeiten „besonders groß“.

Quelle: Franke und Bornberg

„Je weniger gesetzliche Vorgaben bei der Produktgestaltung, umso größer ist die Chance auf leistungsstarke Tarife“, kommentiert Franke das Ergebnis. In der Nullzinsphase gebe es „keine stichhaltigen Argumente“ für das Obligatorium „Beitragserhalt“. Wichtig sei die Transparenz, Kunden müssten ein Verständnis dafür entwickeln können, welches Anlage- und Risikokonzept das gewünschte Produkt verfolgt.

Was jetzt?

Ein weiteres Wachstumsfeld ist das Thema Nachhaltigkeit. Environmental, Social und Governance oder kurz „ESG“ – wird unter Verbrauchern wichtiger, auch in der Rentenversicherung.

 „Das ESG-Konzept bringt die Versicherungsbranche zunehmend auf Trab. Im Altersvorsorgemarkt setzen immer mehr Produkte auf nachhaltiges Kapitalanlagemanagement“, beschreibt Franke einen weiteren Trend.

Eine gute Altersvorsorge solle nicht länger „zu Lasten Dritter“ aufgebaut werden und wenn die Rendite „schmaler ausfalle als in Hochzinszeiten“, sorge ein Tarif nach ESG-Kriterien „zumindest für ein gutes Gewissen“. Ob die Kunden das auch so locker sehen?

Quelle: VW-Redaktion

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