Krankenversicherer sind Corona-App-Muffel

Corona-App der Bundesregierung. Quelle: Bundesregierung.

Jeder dritte Bundesbürger ab 18 Jahren hat nach eigenen Angaben die Corona-Warn-App der Bundesregierung auf seinem Handy installiert. An den Krankenversicherern – privat wie gesetzlich – liegt das nicht, die informieren ihre Kunden kaum, obwohl diese das wünschen.

Die Corona-App ist ein Erfolg. Spätestens seit dem berühmten Video, in dem der britische Premierminister Boris Johnson sich über die Fortschritte aus Deutschland belehren lassen musste, weiß das (fast) jeder.

Die Hälfte der erwachsenen Bundesbürger steht der vor rund zwei Monaten gestarteten Warn-App positiv oder zumindest aufgeschlossen gegenüber. Hingegen wollen 41 Prozent die App auch zukünftig nicht installieren. Sechs Prozent der 18- bis 65-Jährigen kennen die als freiwillig und anonym konzipierte Corona-Warn-App bisher noch nicht, zeigt eine Umfrage von Heute und Morgen. Die Krankenkassen haben zum Erfolg der App wenig beigetragen.

„Das macht bestimmt jemand anders“

Nur fünf Prozent der befragten Bundesbürger geben an, von ihrer Krankenkasse zur Corona-Warn-App informiert worden zu sein. Ausdrücklich gewünscht hätte sich dies aber rund jeder dritte Krankenversicherte, sowohl in der GKV- (33 Prozent) wie  der PKV (26 Prozent).

Vermisst wurden insbesondere Handlungsanweisungen bei Warnmeldungen und Informationen zur Funktionsweise der Warn-App sowie auch Hinweise zum Datenschutz und zur Kostenübernahme von Folgeprozessen im Warnfalle. Vier Fünftel der Krankenversicherten erwarten – sobald die App ein Risiko anzeigt und auch ohne ein ärztliches Attest – die Übernahme der Corona-Test-Kosten durch ihre Krankenkasse.

Insgesamt zeige die Untersuchung einen „nach wie vor hohen Aufklärungsbedarf“ zur Funktionsweise und zum Umgang mit der Corona-Warn-App in der Bevölkerung. „Krankenversicherer könnten dabei eine deutlich aktivere Rolle als bisher einnehmen“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei Heute und Morgen.  „Viele Mitglieder erwarten dies sogar ausdrücklich, unabhängig von ihrem Alter oder Geschlecht“.

Link: Die Corona-Warnapp zum Download.

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Wo ist das ein Erfolg: 1/3 haben sie installiert, das heißt 2/3 nicht, schlechte Investition!
    (20 Mio)

  • Das ist tatsächlich ein Fauxpas. Denn gerade die Krankenversicherer sollten doch großes Interesse daran haben, dass sich die Versicherten vor dem Coronavirus schützen. Aber es ist noch nicht zu spät. Auch jetzt können Hinweise der Versicherungsgesellschaften dazu beitragen, die Versicherten zu informieren und zu sensibilisieren.

    Einige Krankenversicherungen gehen aber mit guten Beispiel voran (siehe https://www.versicherungsriese.de/krankenversicherung/). Da kann man sich nur wünschen, dass die übrigen Krankenversicherer nachziehen. Wir haben schließlich alle großes Interesse daran, die Infektionszahlen zu reduzieren!

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