DFV-Chef Knoll in Hochform: „Wir haben die besten Produkte auf dem deutschen Markt“

Stefan Knoll, CEO der DFV. Quelle: DFV.

Ein kleiner digitaler Kreis von Verantwortlichen ohne Mundschutz – das waren die Parameter der Hauptversammlung der Deutschen Familienversicherung (DFV). Gelegentlich gab es im Verlauf der Jahreshauptversammlung (JHV) kleinere Ablaufabstimmungsschwierigkeiten zwischen CEO Stefan M. Knoll und Aufsichtsratschef Hans-Werner Rhein, doch am Ende behielt die Souveränität die Oberhand.

Vorbei die Zeiten, in denen die Frankfurter einmal im Jahr gemütlich zur Präsentation der Zahlen laden konnten, als Aktiengesellschaft muss ein anderes Tempo angeschlagen und mehr Formalien beachtet werden. Wahrscheinlich ist es nicht falsch zu behaupten, dass CEO Stefan Knoll den Auftritt vor Publikum, wenn auch nur virtuell, genießt und ihn gut beherrscht. Er scheint aber auch was vom Versicherungshandwerk zu verstehen, glauben die Aktionäre, die ihn ebenso wie seine Vorstandskollegen Stephan Schinnenburg und Marcus Wollny für das vergangene Jahr entlastet und bestätigt haben.

Der CEO legte die Zahlen des vergangenen Jahres auf, ebenso die des ersten Quartals, doch interessant war im Wesentlichen nicht das vergangene 2019, sondern Gegenwart und Zukunft.

Quelle DFV

Die DFV musste zum 31. März 2020 „aufgrund der Marktentwicklung bei den Kapitalanlagen eine Abschreibung von 4,8 Mio. Euro nach HGB tätigen. Besser lief es beim Personal, das Knoll während der Veranstaltung mehrmals lobte. Die innovative – und belächelte? – auf „Kopfgeld“ basierende Recruiting-Kampagne der DFV war laut Knoll ein voller Erfolg. Alle notwendigen Positionen konnten besetzt werden und die Markenbekanntheit stieg. Trotz Corona konnte die AG ihren Kurs weitestgehend stabil halten, wie der CEO stolz berichtete.

Quelle DFV , Stand 20.05.2020

Beim eigenen Angebot geriet Knoll ins Schwärmen: „Wir haben die besten Produkte auf dem deutschen Markt“, die DFV habe „den Markt geprägt“. Für ihn spricht, dass die Stiftung Warentest das offenbar genauso sieht, wie er mit einer Grafik der Testsiege belegte.

In der IT einen Schritt voraus?

Die Frankfurter sind technisch kein Blindgänger und kraxeln einem steilen Lernpfad. Der mag gewunden und holprig sein, doch das Unternehmen kommt voran.

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Das die DFV als kleineres Haus bei der Sichtbarkeit fast alle Unternehmen hinter sich lässt, ist erstaunlich und spricht Bände über die Erfolge und Bemühungen der Mitbewerber.

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Neben dem Online-Geschäft wird der Bereich der Makler immer wichtiger, wie Knoll bei seinen Ausführungen betonte, das Geschäft habe „gute Zuwächse“. Allein die Makler haben dem Unternehmen nicht zu seinem Vertriebserfolg geführt, den Knoll seinem Kollegen Schinnenburg zuschreibt.

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Natürlich muss angemerkt werden, dass ein junges Unternehmen in der Regel leichter hohe Zuwächse generiert als ein Etabliertes. Zudem finden sich (relative) Neulinge zu Beginn auch gerne in der Verlustzone wieder, das ist auch bei der DFV so.

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Das sind die Pläne

Das Unternehmen hat für das laufende und folgende Jahre große Ziele und hält „zunächst einmal an den Absatzzielen fest“, wie Knoll erklärte. Es gäbe derzeit „keine Notwendigkeit“, das Ziel anzupassen.

In diesem Jahr soll der Vertrieb „auf Vorjahresniveau fortgeführt“, die Rückversicherung belassen und die IT weiterentwickelt werden. Zudem wurde eine „Auslandsinvestition“ verschoben.

Trotz Corona stehe das Unternehmen „in den ersten vier Monaten krisenfest da“, es gäbe keinen „Grund zur Beunruhigung“ erklärte Knoll. Für das Jahr 2021 hat der Versicherer zwei Ziele, an denen er sich künftig messen lassen muss.

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Autor: Maximilian Volz

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