DFV trotzt Corona – MLP legt bei Erlösen deutlich zu

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Dieser Tage ziehen zahlreiche Unternehmen die Bilanz für 2019 oder legen erste Zahlen für 2020 vor. So hat die Deutsche Familienversicherung (DFV) seit Jahresbeginn ihre eigenen Erwartungen – eigener Aussage zufolge – trotz Corona übertroffen. Und der Finanzdienstleister MLP hat bei den Erlösen ebenfalls zugelegt.

So stiegen die gebuchten Bruttobeiträge des Frankfurter Versicherers DFV um 31,2 Prozent auf 26,4 Mio. Euro. Die Bestandsbeiträge stiegen um 7,0 Prozent auf 108,3 Mio. Euro. Zudem lag das Neugeschäft im ersten Quartal mit 27.718 Verträgen über den Erwartungen (25.000 Verträge). Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der neuen Verträge jedoch um 7,8 Prozent gesunken (Q1 2019: 30.049 Neuverträge).

„Unsere Vertriebsleistung ist auch in COVID-19-Zeiten eindrucksvoll. Der Online-Vertrieb hat im ersten Quartal sogar um 27 Prozent zugelegt. Seit April beobachten wir jedoch eine leicht sinkende Online-Nachfrage nach Versicherungen, insbesondere bei Google und Bing. Wir können zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher beurteilen, wie das Marktumfeld in drei Monaten aussieht.“

Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Familienversicherung (DFV)

So legte die DFV eigenen Angaben zufolge beim Gesamtversicherungsbestand zum Ende des ersten Quartals 2020 um 2,9 Prozent auf rund 529.000 Verträge (31. Dezember 2019: rund 514.000 Verträge) zu. Darin enthalten sind rund 41.852 Verträge aus dem nicht mehr zum Kerngeschäft der DFV gehörenden Elektronikversicherungsgeschäft, ein Bestand, der sich im Run-off befindet.

Quelle: DFV

Zudem stieg die Schadenquote der Familienversicherung in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 62,4 Prozent (Gesamtjahr 2019: 60,5 Prozent – Q1 2019: 50,1 Prozent). Die Gründe sieht die DFV eigenen Angaben zufolge in den gestiegenen IT-, Personal- und Schadenkosten. Der Konzern-EBIT ging in den ersten drei Monaten auf 5,6 Mio. Euro (Q1 2019: minus 1,0 Mio. Euro) zurück. Der Verlust nach im ersten Quartal 2020 bei 3,6 Mio. Euro (Q1 2019: 0,1 Mio. Euro).

MLP legt bei den Erlösen um neun Prozent zu

Beim Finanzdienstleister MLP hat die Corona-Pandemie in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 bislang nur geringe Spuren hinterlassen. So stiegen die Gesamterlöse zum Jahresauftakt über nahezu alle Beratungsfelder hinweg um neun Prozent auf 193,7 Mio. Euro. Die Beraterzahl stieg im ersten Quartal auf 1.995.

Quelle: MLP

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lang mit 10,7 Mio. Euro allerdings leicht unter dem Vorjahr (Q1 2019: 12,5 Mio. Euro). Insbesondere in der zweiten März-Hälfte waren für MLP erste Auswirkungen der Corona-Krise spürbar, vor allem durch erhöhte Risikovorsorge, Marktwertschwankungen und Neubewertungen unter anderem von Schuldscheindarlehen.

Zudem erwartet der Wieslocher Finanzdienstleister bei der Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen ab dem zweiten Quartal zusätzliche Corona-bedingte Belastungen. Dies betrifft laut MLP insbesondere die betriebliche Altersvorsorge, da Unternehmen Entscheidungen für neue Vorsorgekonzepte derzeit nur in sehr wenigen Fällen treffen.

„Die Umsatzentwicklung des ersten Quartals zeigt, wie dynamisch MLP unterwegs ist – wir haben den positiven Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Gemessen an den Rahmenbedingungen durch die weltweite Corona-Krise war auch unsere Ergebnisentwicklung solide. Wir haben in den vergangenen Jahren eine starke und breite Basis aufgebaut, von der wir gerade in dieser Zeit profitieren. Auch im Gesamtjahr 2020 werden wir entschlossen die Chancen nutzen, die unsere Märkte derzeit bieten.

Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP SE

Zum 31. März 2020 betreute die MLP Gruppe 550.200 Familienkunden (31. Dezember 2019: 549.600). Die Zahl der brutto neu gewonnenen Familienkunden betrug 4.500 im ersten Quartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet dies eine Steigerung von rund 10 Prozent (Q1 2019: 4.100). Außerdem betreute die Gruppe 21.600 Firmen- und institutionelle Kunden (31. Dezember 2019: 21.800). Zum 31. März 2020 waren 1.995 Kundenberater für MLP tätig. Dies stellt sowohl gegenüber dem 31. März 2019 (1.910) einen Zuwachs dar als auch gegenüber dem 31. Dezember 2019 (1.981).

Quelle: MLP

Bereits Ende April hatte MLP aufgrund zu erwartenden Auswirkungen der Pandemie auf den weiteren Geschäftsverlauf die Prognose für das Gesamtjahr 2020 aktualisiert. So rechnet der Finanzdienstleister für das Gesamtjahr mit einem gegenüber dem Vorjahr rückläufigen EBIT in einer Bandbreite von 34 bis 42 Mio. Euro.

Dabei bestehen zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin marktbedingte Risiken für den Fall, sollte die Corona-Pandemie nochmals größere gesamtwirtschaftliche Auswirkungen haben als derzeit absehbar, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Gleichzeitig bestätigte MLP die im Februar kommunizierte mittelfristige Planung, nach der das EBIT auf voraussichtlich 75 bis 85 Mio. Euro bis Ende 2022 steigen soll.

Autor: VW-Redaktion

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