Allianz könnte Zurich als Versicherungspartner der Deutschen Bank ablösen

Deutsche Bank - ein begehrter Partner für Versicherer. Quelle: Deutsche Bank

Ende 2022 endet die Vertriebsvereinbarung der Deutschen Bank mit der Zurich. Die Bank hat nun Gespräche mit mehreren Unternehmen über die Nachfolge aufgenommen, meldet das Newsportal Bloomberg. Neben dem bisherigen Gefährten wird die Allianz als möglicher Partner gesehen, die Partnerschaft würde in das Modell der Münchener passen.

Die Krisen der Bank in den letzten Jahren sind wohl dokumentiert, dennoch ist das Bankhaus natürlich eine Macht auf dem deutschen Finanzmarkt und eine sichere und gute Vertriebsoption für die Versicherer. Aktuelle Nachfragen bei Allianz und Zurich endeten mit dem branchenüblichen: „Spekulationen werden nicht kommentiert“, doch hinter den Kulissen wird sich bereits für das Date aufgehübscht.

Mögliche Partner

In der Meldung von Bloomberg wird neben der Allianz und Zurich auch die Talanx und die BNP Paribas-Tochter Cardif genannt. Die Talanx ist aus einem einfachen Grund ein wahrscheinlicher Partner, der Konzern vertreibt Produkte über das Tochterunternehmen Postbank.

Bei den Münchenern von der Allianz würde ein Deal mit der Deutschen Bank gut ins Portfolio passen, das Unternehmen hat bereits mit mehreren Banken Vertriebsvereinbarungen, beispielsweise mit der italienische UniCredit SpA und kürzlich mit der Banco Bilbao Vizcaya.

Auch bezüglich Renommee würde es gut passen, sind doch beide Unternehmen national die Bezugsgröße in ihrem Feld, wobei die Münchener derzeit international sicher das bessere Bild abgeben. Doch allein wegen der Größe der Häuser würden sich zahllose Optionen für Partnerschaften eröffnen.

Die Zurich hat, neben der bestehenden Bank-Partnerschaft, eine Bancassurance-Vereinbarung mit der Australia & New Zealand Banking Group und kennt sich im Feld der Bancassurance daher bestens aus. Zudem ist es sicherlich hilfreich, bereits der aktuelle Partner zu sein. Bisher liefen die Geschäfte über die Bank gut, der Versicherer wird also wohl vieles versuchen, die Partnerschaft zu verlängern.

Die Bankpartnerschaften der Häuser zeigen exemplarisch, wie sehr Versicherer das Geschäft mit einem Finanzinstitut schätzen, das dürfte bei der Deutschen Bank mit seinen 500 Filialen hierzulande kaum anders sein – Skandale hin, Skandale her.

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Etwas erstaunlich mutet schon an, dass die Allianz weiterhin auf Bank-Ersatzgeschäft setzt, obwohl die Solvenzquote der Allianz Leben (wohl auch durch die Einmalbeitrags-Exzesse 2019) um über 100%-Punkte gesunken ist …
    Zudem ist es sicher nicht mehr „state of the art“, lediglich Produkte eines Partners anzubieten, die Kunden sollten da künftig etwas kritischer gegenüber reinen Verkäufern sein

  • Von den genannten Versicherern ist Talanx die beste Option, nicht zuletzt durch ihre Erfahrungen bei der Postbank.
    Die Zeiten, in denen die Deutsche Bank die Bezugsgröße in der deutschen Bankenlandschaft war, sind wirtschaftlich und moralisch leider vorbei – beeindruckende Lenker dieses früher herausragenden Instituts wie Alfred Herrhausen würden den Kopf schütteln.

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