Patria Italia – wechselt Liverani zur Konzernmutter Generali?

Giovanni Liverani. Quelle: Generali

Steht bei der Generali Deutschland ein Wechsel an der Spitze an? Es wird spekuliert, dass CEO Giovanni Liverani vor einem Wechsel zur Konzernmutter nach Italien stehe. Der Konzern möchte sich nicht äußern, doch wenn die Konzernmutter ruft, kann es sehr schnell gehen, wie das Beispiel Achim Kassow zeigte.

Bei der Ergo-Konzernmutter Munich Re wurde nach dem Ausscheiden von Hermann Pohlchristoph eine Vorstandsstelle frei, dann ging alles blitzschnell. Über Nacht war aus dem Ergo-Deutschlandchef Kassow ein Munich Re-Vorstand geworden. Er hätte die sich bietende Chance ergriffen, konnte man aus der Zentrale in Düsseldorf vernehmen. Sein Nachfolger Theodoros Kokkalas wurde ähnlich schnell bestimmt. Bietet sich eine Chance zum Aufstieg, sind Manager in der Regel nicht sentimental, sondern greifen zu, wie das Beispiel zeigt.

Triest ist auch schön

Bietet sich Liverani in Kürze bald eine ähnliche Gelegenheit? Die Generali-Mutter in Triest hat die Erfolge des Italieners in Deutschland aufmerksam verfolgt und traut ihm (noch) größere Aufgaben zu. Bisher hat der ruhige aber bestimmt handelnde Liverani im großen Generali Konzern eine bedeutende, aber hierarchisch eher unten angesiedelte Funktion, wie dieses Diagramm zeigt.

Grafik von General

Er sitzt im wichtigen Group Management Committee, dass die globale Konzernstrategie bestimmt. Dieser Umstand qualifiziert ihn zusätzlich für höhere Aufgaben, zudem er sich mit seinen über vier Deutschlandjahren seine Sporen auch außerhalb Italiens verdient hat.

Seine Bilanz in Deutschland ist an den Zahlen gemessen gut, aber nicht unumstritten. Die Zeitschrift Versicherungswirtschaft rankte den Italiener kürzlich auf Platz sieben der zehn besten CEOs im deutschen Versicherungsgeschäft.

„Mit viel Schweiß und Blut“ habe Liverani den Konzernumbau der Generali Deutschland im vergangenen Jahr umgesetzt, er gehe auch einmal „ungewöhnliche Wege“ und habe „Mut und Drang zur Veränderung“. Klingt wie ein Bewerbungsschreiben für Triest, wenn auch nicht unbemerkt bleiben sollte, dass nicht jeder ein großer Liverani-Fan ist. Seine Änderungen wie Stellenabbau oder Run-Off in der Lebensversicherung riefen teilweise erheblichen Widerstand im Unternehmen selbst oder bei Verbraucherschützern hervor.

Zeit zu gehen?

Der Gescholtene musste sich verteidigen, bezeichnete den Konzernumbau aber selbstbewusst als „Blaupause für den gesamten Markt“. Dieser radikale Management-Schnitt, an dem vor ihm andere Manager scheiterten, könnte ihn nun in den Vorstand des Gesamtkonzerns katapultieren. Das Manager Magazin spricht in der aktuellen Ausgabe davon, dass sich die Nachfolger für seinen Job in Deutschland schon einmal „warmlaufen“ können. Wer das sein könnte, muss einer anderen Geschichte überlassen bleiben.

Die Gerüchte über einen Wechsel sind nicht neu, bereits im Oktober des letzten Jahres spekulierte VWheute über einen Marsch Liveranis über die Alpen. Die Generali Deutschland wollte die Marktgerüchte auf Anfrage von VWheute im übrigen nicht kommentieren.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Sie lesen das Organigramm falsch. Giovanni Liverani berichtet unmittelbar an den Group CEO.

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