Talanx bläst zum Angriff auf AGCS und Axa XL

Talanx-Gebäude von oben. Quelle: Talanx

Die Talanx schlägt sich auf dem Capital Markets Day 2019 selbst auf die Schulter. Das Unternehmen sei auf einem gutem Weg, die im Oktober 2018 angekün­digten mittelfristigen Finanzziele für den Konzern zu erreichen. In der Industrieversicherung wird eine „nachhaltige Position im oberen Viertel der Spezial­versicherer“ angestrebt.

Über das Mindestziel einer Eigenkapitalrendite von 8,3 Prozent für 2019 hinaus erwartet das Management derzeit mehr als 9,5 Prozent. Das Ziel der Steigerung des Gewinns pro Aktie, bis 2022 um mindestens 5 Prozent, soll übertroffen werden. Es wird im Jahr 2019 ein Anstieg „um mindestens 6 Prozent“ erwartet.

„Ein Jahr nach der Vorstellung unserer Strategie 2022 sind wir auf gutem Weg, die auf dem Capital Markets Day 2018 vorgestellten Finanzziele für das Geschäftsjahr 2019 und die folgenden Jahre zu erreichen. Unsere Strategie wird durch eine zielgerichtete Leistungskultur unterstützt. Ich bin zuversichtlich, dass unser Konzern weiter einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden und unsere Aktionäre schaffen wird“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG, heute in Frankfurt.

Industrieversicherung im Fokus

Nicht immer rund lief es zuletzt in der Industrieversicherung. Edgar Puls, Vorstandsvorsitzender des Geschäftsbereichs Industriever­sicherung, will das ändern und hat große Pläne: „Das neue Managementteam der Industrieversicherung ist bestrebt, die Renta­bi­lität zu steigern. Wir werden die Erkenntnisse und Instrumente unserer sehr erfolgreichen Initiative 20/20/20 nutzen, um das Gesamt­geschäft profitabler zu machen und auf das von uns selbst gesetzte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 8-10 Prozent hinzuarbeiten.“

Das neue Managementteam der Industrieversicherung unter Puls setzt die neue Strategie HDI 4.0 mit einem fokussierten zweistufigen Ansatz um. In der Perform-Phase liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung der Sanierungs-Initiative „20/20/20“ im Bereich Feuer und der Steigerung der Gesamtprofitabilität des Portfolios.

Das Programm hat das Ziel, die Prämien und prämienäquivalenten Maßnahmen im Feuergeschäft zum 1. Januar 2020 um 20 Prozent zu erhöhen, übertreffen können. Der Vorstand  erwartet, dass sich daraus im Jahr 2020 eine Schaden-/Kostenquote für das Feuergeschäft von rund 100 Prozent ergibt. Insgesamt soll die Industrieversicherung im Jahr 2020 eine Schaden-/Kostenquote  von unter 100 Prozent erreichen.

Der Schwerpunkt in der Industrieversicherung ist die Disziplin. In diesem Zusammen­hang führt das Management  ein neues Steuerungsmodell mit einer geschärften Metrik von Key Performance Indikatoren (KPI) ein. Im Mittel­punkt steht  die Eigenkapitalrendite, die langfristig auf 10 Prozent  steigen soll, unterstützt durch eine Schaden-/Kostenquote von 95 Prozent. Auf dem Weg zu diesen langfristigen Zielen strebt die Industrie­versicherung  mittelfristig eine Eigenkapitalrendite von 8 Prozent an, basierend auf einer Schaden-/Kostenquote von 97 Prozent.

Diese Rentabilität zu erreichen ist „das oberste Ziel“ der Transformationsphase. Die Zuversicht  des Managements, diese Ziele zu erreichen, wird „durch Preiserhöhungen gestützt“, die derzeit in Schlüsselmärkten der Industrieversicherung weltweit zu beobachten sind. Das Management möchte „die Exzellenz in seinen Teams fördern“ und „selektives Wachstum“ anstreben.

Zudem soll die HDI Global Specialty einen bedeutenden Ergebnisbeitrag leisten. Durch die Bündelung der Underwriting- und Vertriebskompetenzen von Hannover Rück und der Industrieversicherung in der neuen Einheit Specialty wurde ein „wettbewerbsfähiger Player in einer attraktiven Marktnische“ geschaffen. Das Management strebt eine „nachhaltige Position im oberen Viertel der Spezial­versicherer an“.

Große Ziele in der Industrieversicherung, doch auch die Allianz hat sich in dem Bereich neu aufgestellt und ist im Angriffsmodus. Die Axa hat XL Catlin sicher nicht gekauft , um damit im Mittelfeld der Anbieter zu dümpeln. Die Spiele sind eröffnet.