Allianz und Munich Re fordern höheren CO2-Preis

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Das weltweite Klima steht heute wieder im Mittelpunkt des medialen Interesses. Während das Bundeskabinett heute sein Maßnahmenpaket gegen den Klimawandel vorstellen will, hat die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ zum „Klimastreik“ auf der ganzen Welt aufgerufen. So sollen heute in mehr als 2.000 Städten in 129 Ländern Demonstrationen stattfinden. Gleichzeitig haben mehr als 500 Großinvestoren – darunter auch die Allianz, die Munich Re und die Axa – mehr Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt gefordert.

So warnen die Großinvestoren davor, dass die derzeitigen Regierungsverpflichtungen nicht ambitioniert genug seien, berichtet das Handelsblatt. Zudem würden diese nicht ausreichen, dass die globale Durchschnittstemperatur über den Schwellenwert von 1,5 Grad ansteige.

Immerhin: Gemeinsam verwalten die unterzeichnenden Investoren nach eigenen Angaben ein Vermögen von 35 Billionen US-Dollar. Zudem haben sich manch Versicherer bereits dazu entschieden, künftig nicht mehr in Kohle investieren zu wollen – darunter die Axa, die Allianz und die Zurich. So hatte Allianz-Chef Oliver Bäte bereits im Mai 2018 angekündigt, dass sein Unternehmen bis zum Jahr 2040 komplett aus Kohlegeschäften jeder Art aussteigen will

Bereits jetzt versichert der Münchener Versicherungskonzern keine Neubauten von Kohlekraftwerken oder Kohleminen mehr. Gestrichen wurden auch Policen für Häfen, die hauptsächlich der Kohleverschiffung dienen. Damit verzichtet die Allianz sogar auf ein Beitragsvolumen von rund 50 Mio. Euro im Jahr.

Quelle: Statista

Im August 2018 hatte schließlich auch die Munich Re ihren Kohleausstieg bekannt gegeben. So will der Rückversicherer künftig weder in Aktien noch in Anleihen investieren, die „mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle erzielen.“ Damit wolle man seinen Beitrag zum Zwei-Grad-Ziel leisten, hieß es damals aus der bayerischen Landeshauptstadt.

„Wie wir am besten alle gemeinsam gegen den Klimawandel vorgehen, sowie das Ausmaß, der Zeitpunkt und die Vielfalt seiner Auswirkungen auf die Umwelt, bleibt abzuwarten. Wir wissen jedoch, dass es Unternehmen geben wird, die als Gewinner hervorgehen, und andere, die verlieren werden. Wer diese Realität ignoriert, übersieht eine der wichtigsten Anlagefragen unserer Zeit.“

Kathryn McDonald, Head of Sustainable Investing, Rosenberg Equities bei Axa Investment Managers

„Als Investor ist es unsere Aufgabe, die Zukunft vorherzusagen. Das bedeutet auch, dass wir gezwungen sind, ein tieferes Verständnis für den wachsenden Forschungsumfang zu entwickeln, der die Schnittstelle zwischen Unternehmensfinanzinformationen und Klimawissenschaften bildet, um ein solides Bild der zukünftigen Risiken und Chancen von Unternehmen zu bekommen“, skizziert auch Vermögensverwaltung wird man sich auf Veränderungen einstellen müssen, findet Kathryn McDonald, Head of Sustainable Investing, Rosenberg Equities bei AXA Investment Managers, die aktuellen Herausforderungen.

„Die gute Nachricht lautet, dass viele Unternehmen bei Umweltinitiativen die Führung übernehmen – nicht weil sie dazu aufgefordert werden, sondern weil sie glauben, dass dies der beste Weg ist, ihr Unternehmen erfolgreich zu positionieren. Wichtig ist aber, dass sich die Unternehmen dafür entscheiden, sich weiter zu entwickeln, bevor mögliche Änderungen von Vorschriften oder Technologien die Firmen möglicherweise in die Enge treiben“, so McDonald.

Autor: VW-Redaktion