Huk-Coburgs Direktversicherer nimmt sich ein Beispiel an Google

Google

Seit ihrer Gründung vor rund 20 Jahren richtet die Huk24 ihr Geschäftsmodell Online Only aus. Was anfangs wie Utopie klang, gilt heute als erfolgreiches System. Das unterscheidet den ersten deutschen Onlineversicherer von anderen Wettbewerbern, die bis heute wesentliche Teile ihres Neugeschäfts über Telefon oder Vermittler erzielen. Neben dem Stichwort „Direkt“ gilt die Kennzahlen basierte Steuerung (KPI) als wesentliche Leitlinie. Huk24 hat für sich eine eigene Effizienzkultur geschaffen.

Dementsprechend ist die Antrags- und Vertragsbearbeitung ausschließlich über huk24.de möglich. Lediglich im Schadenfall können die weit über zwei Millionen Kunden auf die persönlichen Kommunikationskanäle der Muttergesellschaft Huk-Coburg zugreifen. Die digitale Fokussierung des Unternehmens bringt neben Automatisierungs- und Kostenvorteilen auch die Steuerungsvorteile eines am eCommerce orientierten und damit datengetriebenen Geschäftsmodells mit sich.

Neben „direkt“, ist eine weitere wesentliche Leitlinie die Kennzahlen basierte Steuerung (KPI). Auch an dieser Stelle gilt, sich daraus ergebende Maßnahmen werden konsequent online erprobt und anhand transparenter KPIs vertrieblich optimiert. Der Einsatz von OKRs (Objectives Key Results), eine Managementmethode aus dem Silicon Valley, war naheliegend.

Produktfokus im Drei-Jahres-Rythmus

Die Objectives (Zielsetzungen) und Key Results (Messung von Ergebniskennzahlen) unterstützen uns maßgeblich darin, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Vor drei Jahren hat der Onlineversicherer mit dem sukzessiven Einsatz dieser Managementmethode begonnen. Im System der OKRs ist Fokus eine von insgesamt vier sogenannten Superkräften.

Die Huk24 hat diese Fokussierung für sich derart übersetzt, dass im Drei-Jahres-Rhythmus ein Produktfokus gesetzt wird, um das Neugeschäft, aber insbesondere auch die nachgelagerten Prozesse in diesem Bereich auf vollkommen neue Levels zu heben. Priorisiert werden dabei skalierbare Produkte, die es in einfache Customer Journeys zu übersetzen gilt. Mit der Fokussierung eng verbunden ist die zweite OKRSuperkraft, die der „Orientierung“.

Mit der Vereinbarung einheitlicher, transparenter Ziele – vom Vorstand angefangen – lassen sich Teams interdisziplinär steuern. So gelingt es, das Unternehmen hierarchiefrei in End-to-End-Verantwortlichkeiten zu führen. Dem Vorstand sind Direct Reportsfür die Direct Reports gemeinsam verabschiedete Zielsystem gibt jedem Beschäftigten klare Orientierung für seine Arbeit und zugleich unternehmerische Eigenverantwortung in der Zielerreichung.

Denken in Plus-100-Prozent

Sich den großen Vorteil eines Online-Versicherers zunutze zu machen, repräsentiert Superkraft drei die „Messbarkeit“. So lässt sich in einem reinen Online-Geschäftsmodell jede Geschäftsaktivität tracken. Mit der Einführung der OKRLogik war es ein entscheidendes Erfolgskriterium eine Kultur der Messbarkeit und der kontinuierlichen Überprüfung der Zielerreichung (quartalsweise) zu etablieren, was eine hohe persönliche Bereitschaft der Mitarbeiter und Akzeptanz für diese Steuerungslogik voraussetzt.

Die abschließende vierte Superkraft „anspruchsvolle Ziele“, sogenannte Stretch Goals, fasziniert besonders. Für die Huk24 hieß das, eine Kultur zu etablieren, die in Plus-100-Prozent denkt: Also eine Kultur, die keine Grenzen kennt, Großes erreichen will und bei der ein Scheitern nicht verurteilt wird. Unser Anspruch war es, die Verdopplung des Neugeschäfts in einer definierten Sachversicherungssparte zu erzielen. Nach drei Jahren liegt die Zielerreichung bei knapp plus 70 Prozent. Das zeigt, wie richtig Larry Page mit seiner Einschätzung lag: „Wer verrückte, ambitionierte Ziele hat und diese verfehlt, wird auf jeden Fall etwas mehr als Beachtliches erreichen.“

OKRs sind prädestiniert für das datengetriebene Geschäftsmodell eines Onlineversicherers. Die OKR-Methode kann die fokussierte, ziel- und ergebnisorientierte Kultur eines Unternehmens nachhaltig fördern. Und da das System auf ständige Optimierung und Performanceverbesserung ausgelegt ist, werden diese Erfolge erst der Beginn einer tief greifenden kulturellen Veränderung und KPI-basierten Steuerung darstellen.

Autor: Uwe Stuhldreier, Vorstand Huk 24

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen Juni-Ausgabe des Magazins Versicherungswirtschaft.

Quelle: VVW

Ein Kommentar

  • Ridschie+Blanko

    Upps. Wird hier ein Onlineversicherer pauschal als Erfolgsmodell dargestellt? Ollalla. Ich kenne keine Onlineversicherer der eigenständig überleben kann. Entweder gibt es die Mutti HUK. Oder bei Cosmos die Generali, R+ V 24 über die Mutter R+V. Friday= Basler. Conti = Europ , hannovesche = VHV. Ich sehe da nichts großartiges besonderes. Bis auf, dass der Kubde weiter durchleuchtet und gedreht wird und zwar dorthin, wo KI ihn hin haben möchte. Und um einen ordentlichen Versicherungsbetrieb zu führen, zu leiten, zu entwickeln, benötigt es mehr als Nullen und Einsen. Und mehr kann KI nicht. Und das Unvermögen genauer betrachtet führt unweigerlich zum Ergebnis: onlineversicherung ist zu teuer. Selbst und sollte es je Sparfüchse in dieser Republik gegeben haben, ist Amazon der teuerste Konsumproduktanbieter. Und so verhält es sich auch im Onlineversicherungsanbietermarkt. Nicht umsonst kommen nun auch seitens der BAFIN Anforderungen an die Fintechs dieser BRD Welt. Man stelle sich vor Check 24 würde genauso vergütet werden wie das gemeine Vertretervolk. Über Nacht würde das Licht in der Versicherungsabteilung bei Check 24 ausgehen. Ja. Die helle Welt der gerechten Welt der Gleichheiten mit ungleiche tickenden Akteuren Guten Tag

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