Aktuare machen sich für Telematik-Tarife stark

Fahrzeuge bergen Datenschätze, doch wem gehören sie? Bildquelle: Michael Kauer auf Pixabay

Die Aktuare der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) sehen in Telematik-Tarifen ein Zukunftspotenzial. So könnten die Versicherten damit Einfluss auf das individuelle Risiko und damit auf die Versicherungsprämie nehmen, so die Aktuare. „Mit der Kfz-Telematik eröffnen sich nicht nur für die Versicherungsnehmenden, sondern auch für die Aktuarwissenschaften völlig neue Perspektiven für die Beschreibung des relevanten Risikoverhaltens“, konstatiert DAV-Vorstand Detlef Frank.

An die Stelle von statischen Tarifmerkmalen treten Zeitreihen von Sensordaten, zudem ist jede Fahrt von individueller Länge und semantischer Struktur. „Diese Daten können noch lückenhaft, unvollständig und fehlerhaft sein“, beschreibt Frank die Herausforderung. Ferner sei die gesellschaftliche Akzeptanz der Kfz-Telematik noch nicht umfassend, da diese teilweise als Blackbox angesehen werde.

Hierbei sieht er auch die Aktuarinnen und Aktuare in der Verantwortung, einen Zusammenhang zwischen statistisch bedeutsamen Merkmalen und kontextbezogener Schadensemantik transparent darzustellen, um die automatisierten Bewertungen der Kfz-Telematik nachvollziehbar zu machen. „Die aus der Risikoverhaltensänderung resultierende sinkende Schadenlast könnte potenziell sogar auf das Gesamtkollektiv in Form sinkender Prämien ausstrahlen, wenn es sich dabei um einen nachhaltigen Trend handeln sollte“, erläutert Frank weiter.

Insgesamt sehe er in der Kfz-Telematik eine große Chance für einen Digitalisierungsschub in der Versicherungstechnik. Zudem könnten durch eine risikogerechte Differenzierung und Kundenbindung über Sparten hinweg weitere Risiken versicherbar gemacht werden. „Die Kfz-Telematik ist zweifellos ein Ansatz für künftige Versicherungsprodukte, wobei die aufgezeigten Herausforderungen lösbar sein dürften“, prognostiziert Frank abschließend.

Autor: VW-Redaktion

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