BSV: In den USA und Großbritannien steht das große Finale an

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In den USA sind die Gerichte bei Betriebsunterbrechungsfällen weitgehend auf Seiten der Versicherer. Nun hat ein Gremium von Richtern verhindert, dass 1.000 gerichtliche Auseinandersetzungen mit Covid-19-Bezug überhaupt verhandelt werden. In Großbritannien will die Branche die High-Court-Niederlage nicht hinnehmen und weiterprozessieren.

Die 1.000 BSV-Fälle aus den „gesamten Vereinigten Staaten“ wären bei einem Richter gelandet und hätten diesen damit „überschwemmt“, berichtete insurancebusinessmag. Es wäre effizienter, wenn die zuständigen Gerichte die Fälle zeitnah prüfen und  (vor-) entscheiden, ob der finanzielle Schaden den Versicherungsfall auslöst. Betroffen sind in den Fällen unter anderem Hartford Financial Services Group, Travelers Companies, und Lloyd’s. Bereits kurz vor dem Urteil stehende BSV-Prozesse sind nicht von der Regelung betroffen.

Es wäre „effizienter auf diesem Weg zu entscheiden“, ob Ansprüche bestehen, erklärt Karen Caldwell, die Vorsitzende des Richter-Panels. Das Vorgehen würde zu „schnelleren und effizienteren Lösungen“ bei den Rechtsfällen sorgen. Offenbar hat das Panel es allerdings abgelehnt, die Fälle eines Unternehmens in einem einzigen Prozess zusammenzufassen.

Das Verhalten des Panels ist allerding nicht konsistent, wie Bloomberg meldet. Insgesamt 34 Fälle von Society Insurance aus den „Midwestern States“ wurden gebündelt. In diesem Fall sei die „lokale Zusammenfassung“ besser als die Bündelung aller „US-weiten Fälle“ des Unternehmens.  Es wäre „handhabbar und besser“, diese Fälle von einem Richter entscheiden zu lassen“, erklärt Caldwell.

Derweil hat der Federal District Court in Philadelphia eine weitere BSV-Klage abgewiesen. Der Schutz der Betroffenen würde nur bestimmte in den Bedingungen genannte Ereignisse umfassen. Die Betroffene will Widerspruch einlegen.

Versicherer in Großbritannien klagen weiter

Die BSV-Versicherer in Großbritannien mussten ebenso wie die Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) kürzlich eine herbe BSV-Niederlage einstecken.  Ein Teil der Betroffenen hat allerdings sogenannte „leapfrog certificates“ erhalten. Diese berechtigen eine Partei direkt vor der höchsten Instanz, Supreme Court, vorzusprechen und den eigenen Fall darzulegen.

Neben der FCA haben Hiscox,  Arch Insurance , Argenta Syndicate Management, MS Amlin Underwriting Ltd, QBE UK Ltd, und Royal & Sun Alliance Insurance die, wörtlich übersetzt, „Bocksprung-Zertifikate“ erhalten. Sie können sich also direkt an den Supreme Court wenden.

Das Verhalten der Versicherer stößt auf wenig Verständnis bei Sonia Campbell, Anwaltskanzlei Mishcon de Reya, die die Hospitality Insurance Group Action (HIGA) vertritt. Die HIGA-Vereinigung wurde von Hospitality-Unternehmen, Gastronomen, Hotels etc., ins Leben gerufen, um gegen Versicherer vorzugehen, die die Zahlung von Covid-19 Geschädigten verweigern. „Das Verhalten der Versicherer ist schändlich. Sie hätten direkt bei Schadeneintritt zahlen können oder nach dem Urteil des High Courts. Stattdessen ziehen sie es vor, bis zur letzten Instanz zu gehen.“ Laut Campell will die Branche den Fall in die Länge ziehen, um Zahlungen aufzuschieben.

Autor: VW-Redaktion

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