Trumps Firma angeblich in Versicherungsbetrug verwickelt

US-Präsident Donald Trump (Quelle: GPA Photo Archive - flickr)

Donald Trump weigert sich seit Jahren, seine Finanzunterlagen herauszugeben. Dafür zog er sogar vor den Supreme Court, das oberste Gericht der USA, und erlitt eine Niederlage. Ermittlern ging es bei der Einsicht in die Dokumente zunächst nur um Schweigegeld an Frauen, die behaupteten, mit ihm Sex gehabt zu haben. Nun wird auch nach Hinweisen auf Versicherungs- und Bankbetrug gesucht.

Man müsse die USA wie ein Unternehmen führen, behauptet Trump. Und das könne keiner besser als er – schließlich sei er ein erfolgreicher Geschäftsmann, ein Selfmademilliardär, der sich mit Deals auskenne. Diese Aussagen sind – wie so oft bei Trump – eine Verklärung der Tatsachen.

Vermögen geerbt

Er hatte einen großen Teil seines Vermögens, mehr als 400 Mio. Dollar, von seinem Vater geerbt. Seine Investitionen in Immobilien zahlten sich aus, jedoch gingen viele seiner Firmen pleite, darunter drei Casinos in Atlantic City und das Plaza Hotel an der Fifth Avenue in New York. Seine Unternehmen schrieben laut New York Times allein in den Achtziger- und Neunzigerjahren Verluste von einer Milliarde Dollar. Eine Airline hat er nach Verlusten wieder abgestoßen.

Erfolglos blieb auch „Trump Wodka“, „Trump-Steaks“ oder die „Trump University“, die viele Studenten verklagt haben, weil sie keine echte Universität sei. Immer wieder musste die Deutsche Bank mit Milliardenkrediten aushelfen. Wenn Trumps Firmen keine Kredite bedienen konnten schickte er sie einfach in die Solvenz und schon haben sich die Schulden aufgelöst. „Wir nutzen die Gesetze. Wir eröffnen ein Verfahren, wir verhandeln mit den Banken, wir machen einen fantastischen Deal“, sagte er 2011 in der ABC-Talkshow This Week.

1990 wurde das Trump Taj Mahal eröffnet, nach zahlreichen Insolvenzen wurde das Kasino 2016 geschlossen.

Wie erfolgreich Trump als Geschäftsmann wirklich ist, lässt sich wohl nur an seinen Finanzunterlagen beurteilen. Seine Steuererklärungen will er jedoch nicht veröffentlichen. Im Juli sprach das Supreme Court ein Machtwort. Während seiner Amtszeit genieße er keine umfassende Immunität, die ihn generell vor Untersuchungen durch Gerichte und Parlamentsausschüsse schütze, so das Urteil der Richter.

Brisante Details

Auch er muss je nach Fall Unterlagen herausgeben. Jedoch werden die Unterlagen nicht dem Kongress übergeben, wo sie öffentlich zur Diskussion stehen würden. Derzeit entscheidet eine untere Gerichtsinstanz, welche Personen Einsicht bekommen. Vor der Präsidentschaftswahl im November dürfte die Sache immer noch nicht geklärt sein.

Trotzdem sickert immer neue brisante Details durch. Nach einem Bericht der New York Times ermittelt der New Yorker Bezirksstaatsanwalt Cyrus R. Vance Jr. gegen Trump und sein Unternehmen wegen Banken- und Versicherungsbetrugs. Entsprechende Gerichtsdokumente wurden bereits eingereicht. Bislang war bekannt, dass sich die Ermittlungen von Vance‘ Behörde um angebliche Schweigegeldzahlungen drehten, die Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen dem Pornostar Stormy Daniels und dem ehemaligen Playmate Karen McDougal gezahlt haben soll.

Konkret geht es beim Versicherungsbetrug um den Vorwurf, dass Trump den Wert seiner Immobilien und das Eigenkapital seiner Firma Trump Organization aufgebläht habe und so bei Kreditgebern und Versicherern falsche Angaben machte.

Autor: VW-Redaktion

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