Willis Towers Watson: bAV-Administration wird digitaler
Die Administration der betrieblichen Altersversorgung wird in den Unternehmen zunehmend digital versorgt. So verwendet ein Drittel der Unternehmen bis zu 30 Prozent seiner Administrationsbudgets für Digitalisierungsprojekte. Im Vorjahr investierte erst ein Fünftel eine vergleichbare Summe. Dies ergab eine Umfrage von 54 Unternehmen durch den bAV-Dienstleister Willis Towers Watson.
Allerdings sei der Digitalisierungsgrad der bAV-Administration in der Praxis noch sehr heterogen und insgesamt noch recht niedrig. Nur 41 Prozent der Administrationsprozesse (wie beispielsweise die Ermittlung von Rentenansprüchen) sind automatisiert.
Die Gründe hierfür sind nach Ansicht der Experten recht vielfältig und hängen sehr von den einzelnen Unternehmen ab. „Die Vorstellung, dass große Unternehmen vorausgehen und kleine Unternehmen in der Digitalisierung der bAV-Verwaltung hinterherhinken, trifft nicht unbedingt zu“, erklärt Michael Paulweber, Leiter Technology and Administration Solutions bei Willis Towers Watson.
Vielmehr hänge der Digitalisierungsgrad neben der Budgetsituation wesentlich von der jeweiligen bAV-Landschaft im Unternehmen ab, betont Paulweber. „So haben etwa große Unternehmen, die nach Zukäufen viele unterschiedliche Pensionspläne zu managen haben, hier eine komplexere Ausgangssituation als z. B. kleine, junge Unternehmen mit nur einem Pensionsplan, der gezielt administrationsfreundlich gestaltet wurde“.
Zudem könne auch die digitale bAV-Kommunikation nicht mit den heute üblichen Standards mithalten. Derzeit kommuniziert nicht einmal die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) digital mit bAV-Anwärtern und nur 17 Prozent mit Leistungsbeziehern. „Wir alle sind es gewohnt, im Online-Shopping schnell und unkompliziert Produkte zu vergleichen und Kaufentscheidungen umgehend zu treffen und zu übermitteln. Wenn Unternehmen die bAV jedoch personalpolitisch als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung einsetzen wollen, sollten sie auch die Handhabung für die Mitarbeiter ansprechend gestalten, denn nur so kann sich auch die gewünschte Wirkung entfalten“, ergänzt Paulweber.
Autor: VW-Redaktion
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