D&O-Preisanstieg gestoppt

Der Preisanstieg in der D&O ist (vorerst) Geschichte. Bild von Kristijan Puljek auf Pixabay.

Die Tarife für die Haftpflichtversicherung von Direktoren und leitenden Angestellten haben sich nach mehreren Jahren des Anstiegs stabilisiert. Experten gehen davon aus, dass die Tarife „zumindest in der ersten Jahreshälfte relativ stabil bleiben“ werden. Danach könnten die Preise sogar sinken.  

Der Grund für das Abflachen der Kurve – zumindest in den USA – ist ein verstärkter Wettbewerb mit neuen Marktteilnehmern in den höheren Excess-Layern, schreibt businessinsurance. Zu den weiterhin problematischen Bereichen im D&O-Sektor gehören unter anderem die Deckung von Transaktionen im Zusammenhang mit SPACs, Kryptowährungen, Cannabis, Umweltrisiken, Börsengängen und Cyberrisiken sowie Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Treuhandgebühren. Im letzten Jahr hatte der Managerhaftungsexperte Michael Hendricks noch von „nicht annehmbaren Preisen gesprochen„, doch die Entwicklung ist nun gegenläufig.

„Der Markt hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert“, sagt John M. Orr, Produktleiter für D&O-Haftpflichtversicherungen bei Willis Towers Watson PLC in San Francisco. „Wir sehen immer noch keine flachen Erneuerungen oder Senkungen mit Regelmäßigkeit, aber sie treten mit größerer Häufigkeit für Risiken auf, die auf dem harten Markt überkorrigiert wurden.“

Die Raten stabilisieren sich, sagt auch Kristin Kraeger, Managing Director bei Aon PLC in Boston. „Wir haben nicht unbedingt eine Ausweitung der Deckung gesehen, aber wir haben gesehen, dass die Bedingungen konsistent bleiben.“ Nach Angaben des Maklers Gallagher dürften die Tarife auf dem D&O-Haftpflichtmarkt in diesem Jahr stabiler werden, nachdem die Prämien 2020 um bis zu 70 % in die Höhe geschnellt sind, schreibt auch commercialriskonline. Diese Entwicklung findet statt, obwohl große Schäden wie bei der WTW-Fusion, die im oberen zweistelligen Millionen-Bereich zu landen drohen.

Preise sinken

Unternehmen beobachten eine Angleichung der Tarife und Selbstbehalte, und in einigen Fällen wird es zu Tarifsenkungen kommen. Das gelte „insbesondere im Laufe des Jahres“, so Priya Cherian Huskins, Partnerin und Senior Vice President beim Makler Woodruff Sawyer & Co. in San Francisco. Der Grund für die Entwicklung ist eine größere Marktvielfalt. „Es gibt jetzt mehr Differenzierung auf dem Markt als in der Vergangenheit“, sagt Brian Dunphy, Senior Vice President und Managing Director bei Alliant Insurance Services Inc. in New York. Ob der Trend auch nach Europa schwappt?

Autor: VW-Redaktion

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