Willis- und Towers Watson-Fusion kostet D&O-Versicherer bis zu 80 Mio. Dollar

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Im Jahr 2016 schlossen sich die Unternehmen Willis und Towers Watson (TW) zusammen. Offenbar war ein Bestandteil der Vereinbarung die Zahlung von 165 Mio. US-Dollar an den damaligen Towers-Chef John Haley, die offenbar nicht kommuniziert wurde. Das missfiel den TW-Aktionären, was sich 2018 in einer Klage manifestierte.

Towers Watson habe gegen die Vorschriften der Securities and Exchange Commission verstoßen, argumentieren die TW-Aktionäre. Den Aktionären oder dem Vorstand ist nicht mitgeteilt worden, dass Willis „privat“ ein Vergütungspaket mit dem TW-CEO Haley ausgehandelt hatte. Dieses sollte ihm über drei Jahre hinweg 165 Millionen Dollar einbringen. Haley habe am 2. März 2015, vor der Ankündigung der geplanten Fusion, 55 Prozent seiner Anteile an Towers Watson für etwa 14 Mio. Dollar verkauft. Als der Deal am 30. Juni 2015 bekannt gegeben wurde, fielen die Towers Watson-Aktien um 8,8 Prozent, schreibt insurancejournal.

80 Millionen?

Sieben D&O-Versicherer von TW müssen nun möglicherweise bis zu 80 Millionen US-Dollar für Vergleiche mit den Aktionären zahlen. Ein sogenannter „Bump-up“-Ausschluss in den Policen schließe eine D&O-Deckung nicht aus, entschied ein Bundesrichter in Alexandria, Virginia.

Bump-up-Klauseln sind routinemäßig in D&O-Policen enthalten und schließen den Versicherungsschutz für jede Zahlung aus, die als Erhöhung des Kaufpreises eines Unternehmens angesehen werden kann. Der US-Bezirksrichter Anthony J. Trenga entschied aber, dass der Ausschluss nicht für die Beilegung der Aktionärsklagen gilt. Towers Watson sei mit Willis fusioniert und wurde nicht erworben.

„Unter diesen Umständen war der Zusammenschluss kaum mit der einfachen Übernahme eines Unternehmens durch ein anderes vergleichbar, wie sie der Ausschluss des „Bump-up“ nahelegt. Dieser beziehe sich auf einen Erwerb. Innerhalb von vierzehn Tagen müssen die Parteien dem Gericht nun mitteilen, welche Fragen  noch strittig sind.

Autor: VW-Redaktion