Branchenpuls: Vermittler als Gewinner, Ampel, Swiss Life

Was lässt den Puls der Branche höher schlagen? Quelle: OpenClipart-Vectors auf Pixabay.

Es ist mächtig was los in der Versicherungsbranche. Die Vermittler sind wohl als Sieger aus der letzten Woche hervorgegangen. In unserem VersicherungswirtschaftClub etwa debattierten die führenden CEOs über die Zukunft des Vertriebs. Ihre Botschaft: Die persönliche Beratung bleibt unabdingbar. Und auch mit Blick auf den Koalitionsvertrag mit Handschrift der FDP hätte es die Branche schlimmer treffen können. Corona indes bleibt ein Dauerbrenner.

Was bisher geschah …

Versicherungsvertriebe im Umbau – Neue Partnerschaften, neue Kanäle, neue Effizienz? Unter diesem Titel ging der VersicherungswirtschaftClub in Karlsruhe in seine zweite Runde. Eine wichtige Erkenntnis: Der persönliche Vertrieb bleibt fester Bestandteil der Strategie der Versicherer. Darin waren sich die Chefs von Ergo, Zurich oder Konzern Versicherungskammer beim Live-Talk am Freitag einig. Was überraschte: Die Entscheider können erstaunlich gut mit den Solvency-II-Anpassungen leben. Weniger zufrieden zeigten sie sich mit der Politik in Sachen Altersvorsorge – und mit der Cloud.

Mit Blick auf die Politik „wolle man verhindern, dass es Altersarmut gibt”, betonte Schildknecht. Daher müsse die Altersvorsorge „substanziell reformiert” werden. Frank Walthes, Chef des Konzerns Versicherungskammer, wünschte sich „eine Renaissance der sozialen Marktwirtschaft”, frei nach dem früheren Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU).

Wenige Tage später stand dann auch schon die Ampel. Unter der Überschrift „Mehr Fortschritt wagen“ präsentierte die Ampelkoalition ihre auf knapp 180 Seiten zusammengefassten Vorhaben. Ganz offensichtlich konnte die FDP Giftpillen für die Vermittler, die Versicherungswirtschaft und die Private Krankenversicherung (PKV) verhindern. Über eine Ressortverteilung im Kabinett war viel spekuliert worden; der Koalitionsvertrag sorgte für Überraschungen – die namentliche Besetzung ist den drei Parteien vorbehalten. Zudem müssen noch Parteitage der SPD und FDP sowie die grüne Basis ihre Zustimmung geben.

Was diese Woche jeder wissen muss …

Auf dem Investor Day zeigte sich Swiss-Life-CEO Patrick Frost selbstbewusst. Die Gruppe erhöht ihre Ambitionen in allen relevanten finanziellen Zielen. Bei der Ausrichtung soll der Fokus auf Kunde, Wachstum und Nachhaltigkeit gelegt werden. In den Worten Frosts: „In den kommenden drei Jahren setzen wir unseren Weg konsequent fort und fokussieren uns auf die Vertiefung der Kundenbeziehungen, den Ausbau unserer Beratungsorganisationen, die operative Skalierbarkeit und die Verankerung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Damit ergreifen wir Chancen, um profitabel zu wachsen und unsere finanziellen Ziele substanziell zu erhöhen.”

Wohin sich die Swiss Life in Deutschland entwickeln will, erfährt man am morgigen Dienstag. Dann präsentiert CEO Jörg Arnold die strategische Ausrichtung der nächsten Jahre.

Was über Branchengrenzen hinaus wichtig ist

Natürlich der Dauerbrenner Corona. Wie geht es weiter? Wegen der Ausbreitung einer neuen möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus will die EU-Kommission Reisen aus dem südlichen Afrika in die EU auf ein absolutes Minimum beschränken. Die Brüsseler Behörde werde den EU-Staaten vorschlagen, die dafür vorgesehene Notbremse auszulösen, um den Luftverkehr auszusetzen, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Die EU-Staaten müssen darüber jetzt noch beraten und entscheiden. Rechtlich bindend wäre die Notbremse nicht, doch es wäre eine wichtige Richtungsentscheidung.

Die Ausbreitung der Variante B.1.1.529 im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Experten befürchten, dass sie wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sein, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.

In Deutschland spitzt sich die Lage zu. Laut Gesundheitsminister Spahn hilft in der derzeitigen Corona-Lage nur noch eine radikale Reduzierung der Kontakte

Autor: VW-Redaktion