Aon: Top-Manager passen wegen Corona ihr Risikobewusstsein an

Quelle: Bild von Gino Crescoli auf Pixabay

Die Corona-Pandemie scheint die Risikoeinschätzung der Top-Manager zu verändern. So habe die aktuelle Krise neue Risiken und Schwachstellen aufgedeckt, weswegen 70 Prozent der Top-Entscheider es für notwendig erachten, den zukünftigen Kurs des Unternehmens grundlegend zu überdenken, heißt es in einer aktuellen Aon-Studie.

Zwei Drittel der Befragten aus Europa und Nordamerika (68 Prozent) sieht das eigene Unternehmen demnach gestärkt aus der Krise hervorgehen. Diese erfolgreiche Bewältigung der Corona-Krise hat offensichtlich dazu geführt, die Haltung zu Risiken zu überdenken. So sagen 85 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen in Sachen Technologie heute risikofreudiger ist als vor der Pandemie. Die Corona-Krise hat allerdings auch neue Risiken und Schwachstellen aufgedeckt, weswegen 70 Prozent der Top-Manager es für notwendig erachten, den zukünftigen Kurs des Unternehmens grundlegend zu überdenken.

Eine weitere Erkenntnis: 80 Prozent der Befragten beschreiben die wirtschaftliche Lage als ausgezeichnet oder gut. Das ist ein Zuwachs von 20 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Noch höher liegt der Prozentsatz derer, die eine weitere Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas im Jahr 2022 erwarten. Er liegt bei 92 Prozent in Nordamerika und 85 Prozent in Europa.

Allerdings verstärken die Folgen der Pandemie auch gesundheitliche, wirtschaftliche und digitale Ungleichheiten. Dies geht aus dem jüngsten Risiko-Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) Anfang des Jahres hervor, an dem auch die Zurich Gruppe mitgearbeitet hat. Der Schweizer Versicherer warnt mit Blick in die Zukunft vor allem vor dem Klimawandel. Es gebe keinen Impfstoff gegen Klimarisiken.

Laut Report können die gegenwärtigen Gefahren die globale Zusammenarbeit behindern, die notwendig ist, um langfristige Herausforderungen wie die Umweltzerstörung anzugehen. Beim Zugang zu Technologien und um digitale Fähigkeiten bestehe zudem die Gefahr, dass sich die Kluft zwischen den „Begünstigten“ und den „Benachteiligten“ vergrößert und den sozialen Zusammenhalt infrage stellt. Dies wird vor allem junge Menschen weltweit betreffen, da diese Gruppe mit der zweiten globalen Krise innerhalb einer Generation konfrontiert ist und womöglich im nächsten Jahrzehnt keinerlei Chancen geboten bekommt.

So könnten die Folgen der Pandemie dazu führen, dass vielen Unternehmen und ihren Belegschaften der Zugang zu den Märkten der Zukunft verwehrt bleibt, heißt es weiter. Während diese potenziellen Ungleichheiten zu einer gesellschaftlichen Spaltung innerhalb der Staaten führen könnten, behindern die zunehmend angespannten und fragilen geopolitischen Aussichten auch die globale Erholung, wenn mittelgroßen Mächten ein Mitspracherecht verweigert wird.

Glaubt man dem jüngsten Risiko-Barometer des Industrieversicherers AGCS, fürchten die befragten Unternehmen vor allem die Betriebsunterbrechung und investieren mehr in Sicherheit. Die befragten nationalen und internationalen Unternehmen bewerten die Gefahren für ihre Unternehmen sehr ähnlich. In der Reihenfolge der drei Hauptgefahren gibt es lediglich bei der Cybergefahr eine minimale Verschiebung.

Autor:VW-Redaktion

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