Aon: Corona und Naturkatastrophen schaden den Versicherern bislang kaum

Die deutschen Versicherer trotzen bislang Corona und der Natur. Quelle: Bild von Gino Crescoli auf Pixabay

Die Versicherer sind augenscheinlich besser durch die Corona-Krise gekommen als bislang angenommen. Auch die jüngsten Naturkatastrophen haben die Branche bislang noch nicht so hart getroffen. Die geht aus dem jüngsten Marktreport von Aon Deutschland hervor.

Demnach sei das Worst-Case-Szenario für die Versicherer – zwischen 40 Mrd. Euro (Berenberg) und 80 Mrd. Euro (Swiss Re) – bislang ausgeblieben. Vielmehr würden die Versicherer „ein erfreuliches Umsatzwachstum“ verzeichnen. Zudem habe der Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Höhe von 5,0 Prozent die Assekuranz deutlich weniger hart getroffen, wenngleich einzelne Branchen auf Kundenseite nach wie vor mit dramatischen Einbußen zu kämpfen haben.

„Für die aktuellen Renewal-Verhandlungen muss ein partnerschaftliches Miteinander von Versicherern und Kunden das Ziel sein. Anlässe für überzogene Forderungen sind nicht zu erkennen. Als Vermittler zwischen Unternehmen und Versicherungsbranche wünschen wir uns maximale Transparenz zwischen allen Beteiligten. Dafür werden wir uns mit all unserer Erfahrung und unserem Sachverstand einsetzen.“

Hartmuth Kremer-Jensen, Geschäftsführer und Chief Broking Officer bei Aon

Zudem seien besonders für internationale Kunden durch die Pandemie globale Risiken zum Top-Thema geworden: Gekappte Lieferketten können ebenso wie zunehmende Cyber-Kriminalität Betriebsabläufe empfindlich stören, so Aon. Auch Gesundheitsthemen und der Schutz des geistigen Eigentums haben laut Report an Bedeutung gewonnen.

Moody’s: Rückversicherer mit verbesserter Solvenz

Auch die vier größten Rückversicherer sind laut einer aktuellen Analyse der Ratingagentur Moody’s noch nicht über den Berg. So haben diese in den ersten sechs Monaten 2021 einen Gesamtüberschuss von 3,6 Mrd. Euro – nach 0,2 Mrd. Euro im Vorjahr – erzielt. Die Ergebnisverbesserung wurde durch eine stärkere versicherungstechnische Performance in der Schaden-Rückversicherung und stabile Anlagerenditen getrieben, so die Analysten.

„Der deutliche Gewinnsprung ist nicht nur auf den Vergleich mit den schwachen Ergebnissen im vergangenen Jahr zurückzuführen, als die Rückversicherer sowohl von Finanzmarktturbulenzen als auch von der ersten Welle von COVID-19-Ansprüchen betroffen waren, sondern auch auf die Verbesserung der Marktbedingungen, die zu einer besseren zugrunde liegenden Versicherungsrentabilität geführt haben.“

Christian Badorff, Vice President und Senior Analyst bei Moody’s und Autor des Berichts

Zudem seien die coronabedingten Schäden rückläufig, würden sich aber noch besonders stark auf die Lebensrückversicherung auswirken. Es bestehe auch die Gefahr, dass sich die Naturkatastrophen in diesem Jahr negativ auf die Schaden-Kostenquote auswirken könnte.

Autor: VW-Redaktion

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