Morgen & Morgen: PKV-Beiträge dürften 2021 leicht steigen

Quelle: Peggy_Marco / Pixabay

Die Beiträge im Neugeschäft der privaten Krankenversicherer dürften in diesem Jahr um etwa 2,53 Prozent steigen. Die unterschiedlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen allerdings aktuell noch keinen Einfluss. Dies geht aus einer aktuellen Analyse von Morgen & Morgen hervor.

Dabei vergleichen die Analysten Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassungen der PKV-Tarife marktweit und aggregieren sie zu einer Bewertung pro Tarifkombination. Es werden nur Tarife bewertet, die bereits seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sind. 

Das Ergebnis der Analyse zeige, dass die Beiträge im Neugeschäft mit im Schnitt 2,53 Prozent weiterhin leicht steigen. In 2020 lagen die BAP im Neugeschäft laut Morgen & Morgen noch durchschnittlich bei 1,77 Prozent, in 2019 bei 1,68 Prozent und im ersten Ratingjahrgang nach Einführung der Unisex-Tarife bei nur 1,44 Prozent.

„Insgesamt ist eine steigende Tendenz der BAP im Neugeschäft zu erkennen, die sich mit den langsam alternden Beständen der Unisex-Tarifgeneration begründen lässt. Das Niveau der Bisex-Tarife mit fünfprozentiger BAP ist dabei aber noch lange nicht erreicht“, kommentiert Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen.

Kein Effekt durch Bürgerversicherung?

Ein Plädoyer für eine Bürgerversicherung, wie sie vor allem von der SPD, den Grünen und den Linken gefordert wird, ist dies aber noch nicht. So haben Ökonomen jüngst ausgerechnet, inwieweit sich dieses Modell lohnen würde.

Laut den Berechnungen des arbeitgeberfinanzierten Institut der Deutschen Wirtschaft (IW), die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, würden in einem solchen Modell anders verteilt als bisher. Dabei könnte sich die Gruppe der heute gesetzlich Versicherten auf geringere Beiträge einstellen – allerdings nur für sechs Jahre. Dann würden die Prämien wieder auf das aktuelle Niveau steigen.

 „Wenn alle anderen Rahmenbedingungen unverändert bleiben, die Kosten also weiterhin überproportional wachsen, dann wäre nach sechs Jahren das alte Beitragsniveau wieder erreicht.“

Studienautor Jochen Pimpertz vom IW Köln

Zudem würden bei einem Wechsel aller PKV-Versicherten in die gesetzliche Kasse nun überdurchschnittlich viele ältere Menschen dazukommen, die entsprechend höhere Kosten verursachen. Allerdings: Diese würden laut Bericht auch überdurchschnittlich hohe Einkommen und folglich hohe Beiträge mit einbringen.

Autor: VW-Redaktion

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