Steigende Beitrage in der PKV und stabiler Punktesieg für Debeka, Signal Iduna und LVM

(Bildquelle: dg)

Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) sind traditionell ein Thema, das viele Versicherte bewegt – erst recht im Inflationsjahr 2023. Nun bestätigt das Analysehaus Franke und Bornberg auf Basis des aktuellen Map-Reports, dass die zu zahlenden Prämien in diesem Jahr gegenüber 2022 angezogen sind. Zudem ergab das PKV-Rating, dass die Debeka vor Signal Iduna und der LVM-Versicherung sich als bester privater Krankenversicherer küren kann.

Zum Jahresbeginn 2023 erhöhten die privaten Krankenversicherer ihre Beiträge in der Krankenvollversicherung für einen Angestellten durchschnittlich um knapp 3,5 Prozent, im Vorjahr waren es 3,0 Prozent. Immerhin vier der insgesamt 13 untersuchten Gesellschaften nahmen Franke und Bornberg zufolge keine oder keine nennenswerten Beitragsanpassungen vor. Bei den übrigen Versicherern schwankten die Erhöhungen zwischen 2,7 und 10,1 Prozent. Verfolgt man die Entwicklung der Bestandsbeiträge über einen längeren Zeitraum, nämlich von 2000 bis 2023, so lag die durchschnittliche Beitragserhöhung bei 3,8 Prozent. Auch dieser Wert basiert auf einer Beispielrechnung für einen Angestellten, das die Anbieter den Map-Reportern vorrechnen sollten (rote Kurve in der ersten Grafik).

Quelle: Franke und Bornberg

In der Beitragsrechnung für einen Bundesbeamten für den Zeitraum von 2000 bis 2023 stiegen die Bestandsbeiträge um durchschnittlich 3,0 Prozent (graue Kurve). Zum Jahresanfang 2023 wurde der Beitrag für das Fallbeispiel Bundesbeamter durchschnittlich um 1,0 Prozent erhöht (Vorjahr: 3,3 Prozent). Die SDK ermäßigte ihre Prämien geringfügig, keine Anpassungen nahmen Allianz, Barmenia, Concordia, Debeka, HanseMerkur und Signal Iduna vor. Die übrigen Versicherer erhöhten die Beiträge zwischen 1,1 und 4,4 Prozent.

Ein anderes Bild zeigt sich in der stationären Zusatzversicherung. Über den Vergleichszeitraum der Jahre von 2000 bis 2023 halten sich Beitragserhöhungen und -reduzierungen „in etwa die Waage“, teilt Franke und Bornberg mit. In der Beispielrechnung wurden die Beiträge in den vergangenen 23 Jahren durchschnittlich um 0,24 Prozent erhöht. Zum Jahresauftakt 2023 lag das Plus im Musterfall durchschnittlich bei 0,3 Prozent (Vorjahr: –0,7 Prozent). Im langfristigen Mittel sei der Trend der Beitragsentwicklungen jedoch nur marginal steigend, heißt es.

Quelle: Franke und Bornberg

An der Debeka kommt keiner vorbei

Als Gewinner im Rating behauptete sich abermals die Debeka: Die Koblenzer verteidigten ihren Titel als bester privater Krankenversicherer mit 89 von maximal 100 Punkten, im Vorjahr waren es 86,4 Punkte (gleichbedeutend mit 86,4 Prozent). Die Debeka überzeugte in allen drei Teilbereichen des Ratings, was schlussendlich zur Bewertung „mmm+“ führte (siehe zweite Grafik). Ebenfalls mit einer hervorragenden Bewertung ging die Signal Iduna aus dem Rennen mit einem Gesamtwert von 86,80 Prozent. Die höchste Bewertungskategorie vergibt der Map-Report ab 85 Prozent.

Der LVM führt das Feld der mit „mmm“ für sehr gute Leistungen bewerteten Gesellschaften an. Mit 84,40 Prozent wurde die Spitzengruppe nur knapp verfehlt. Im Vergleich zum Vorjahr (82,90 Prozent) wurde das Ergebnis noch einmal verbessert. Der LVM sei damit der momentane Favorit für den Aufstieg in die Spitzengruppe, heißt es seitens Franke und Bornberg. Eine sehr gute Bewertung erreichten ferner VGH Provinzial (83,85 Prozent), Alte Oldenburger (83,15 Prozent), Allianz (81,30 Prozent), R+V (80,89 Prozent), SDK (78,55 Prozent) sowie Concordia (76,72 Prozent). Die Barmenia konnte die leichten Punktverluste bei den Vertragsdaten mit Verbesserungen sowohl in der Bilanz- als auch in Servicebewertung überkompensieren und zählt demnach mit 75 Prozent ebenfalls zur Riege der sehr guten Anbieter.

Das Teilnehmerfeld der mit „mm“ für gute Leistungen bewerteten Unternehmen wird von der HanseMerkur mit 68,40 Prozent angeführt. Auch die Mecklenburgische (66,96 Prozent) und Württembergische (66,14 Prozent) bestätigten das Niveau des Vorjahres und wurden mit dem Prädikat „gut“ ausgezeichnet.

Dass in einem Vergleich mit 13 Teilnehmern keine schlechtere Bewertung als „gut“ vergeben wurde, spreche „für ein durchgängig hohes Leistungsniveau“, loben die Analysten. Immerhin: Eventuelle Schwächen in einzelnen Bereichen könnten mit guten Ergebnissen bei anderen Kennzahlen kompensiert werden, betonen die Fachleute.

13 Gesellschaften mit rund 47 Prozent Marktanteil lieferten laut Franke und Bornberg in diesem Jahr die für das Rating erforderlichen Daten. Zu den weiteren 17 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert hätten, habe man die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten ausgewertet.

Autor: VW-Redaktion

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