Hacker nehmen Impfhersteller ins Visier

Hacker wollen Impfstoffhersteller angreifen- Bild von S. Hermann & F. Richter auf Pixabay.

Das Geschäft eines Cyber-Kriminellen ist Erpressung. Er verhindert mittels Blockade des IT-Systems die Ausführung des Geschäftsbetriebes und verlangt zur Wiederfreigabe einen Geldbetrag. Je genauer er seinen Angriff terminiert, desto höher ist der potenzielle Schaden und demnach sein Druckmittel. Wohl nie wäre ein Angriff so lohnend wie derzeit auf Unternehmen, die für die Herstellung oder den Vertrieb der COVID-Impfungen verantwortlich sind. IBM warnt bereits und ist nicht allein.

Die Gefahr von Cyberangriffen auf die Kühlketten für Corona-Impfstoffe wird gewarnt, meldet Reuters. Nach dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Interpol hat nun auch der IT-Konzern IBM eine entsprechende Warnung ausgesprochen. Die Gefahr ist nicht mehr theoretisch, es wurden weltweite Phishing-Aktivitäten gegen Organisationen entdeckt, die mit den Kühlketten beschäftigt sind. Zudem hatte eine „erfahrene Hacker-Gruppe“ über verschiedene Aspekte der Kühlkette Informationen gesammelt.

Die Kriminellen hätten Mails mit dem Namen eines Verantwortlichen des chinesischen Unternehmens Haier verwendet, das auf den Transport und die Lagerung von Impfstoffen spezialisiert ist. Die Hacker hätten einen “ungewöhnlichen Aufwand” betrieben, sagte IBM-Expertin Claire Zaboeva. Auch Interpol verwies auf mögliche Cyberattacken gegen Impfstoff-Firmen. In Deutschland hatte BSI-Präsident Arne Schönbohm vor Angriffen gewarnt. Indes hat der Versicherungsmakler Schunck eine Police für die Covid-19-Impfstoffe entwickelt, die den Transport versichern soll.

Massive Schäden

Ein erfolgreicher Angriff und eine Verzögerung der Impfaktionen hätte große finanzielle Folgen. In diesem Jahr sei mit einem Einbruch der weltweiten Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen, hieß es am Dienstag in einer neuen IWF-Prognose. Eine Verzögerung der Impfaktionen würde einen Neustart der Wirtschaft erneut verzögern.

Die Unternehmen sind bei einem erfolgreichen Angriff in einer Zwickmühle, denn oft ist die Zahlung eines Lösegelds für die Freisetzung des Betriebssystems geringer als der unmittelbare Schaden. Ein Gewähr, dass die Hacker das System nach der Zahlung tatsächlich freigeben, gibt es indes nicht.

HDI geht bei Corona-Absicherung voran

Unabhängig von Hackern gibt es bei der Impfung Probleme zu lösen. Ab Januar 2021 sollen die Impfungen zur Bekämpfung von COVID-19 in Deutschland anlaufen. Dazu werden aktuell entsprechende Infrastrukturen aufgebaut und medizinisches Personal rekrutiert. Die HDI Versicherung bietet in diesem Zusammenhang“ passende Haftpflichtlösungen für Testzentren, Fieberambulanzen oder Corona-Impfzentren“ an. Außerdem bestätigt die HDI mit sofortiger Wirkung für alle bei ihr berufshaftpflichtversicherten Ärztinnen und Ärzte die Durchführung dieser Impfungen – unabhängig vom vereinbarten Versicherungsumfang. So gilt die Erweiterung beispielsweise auch für Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand, die eine Ruhestandsversicherung unterhalten.

Autor: VW-Redaktion

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