Allianz-CEO Bäte sieht „riesige Chance“ für Asset Management in China

Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE Quelle: Allianz

China ist für Versicherer derzeit ein großer Milliardenmarkt mit entsprechendem Potenzial. Ganz vorne mit dabei ist auch die Allianz, die als einer der ersten ausländischen Player bereits seit Längerem im Reich der Mitte aktiv ist. Konzernchef Oliver Bäte legt nun einen besonderen Fokus auf das Asset Management.

Aktuell sieht Bäte eine „riesige Chance“ für das Asset Management in China. Allerdings müssten chinesische Investoren ihre Anlagen diversifizieren, betont der Manager in einem Interview gegenüber Bloomberg. Jedoch sei eine Beratung nötig, wie sie das Geld etwa auf den europäischen oder den US-Kreditmärkten investieren könnten. „Ich denke, wir können dazu einen großen Beitrag leisten“, konstatiert Bäte.

Zudem hat Bäte auch die betriebliche Altersvorsorge in China im Blick: „Deutschland hat ein kosteneffizientes Betriebsrentensystem, und wenn China uns Zugang zu einem ähnlichen System gewährt, sind wir daran interessiert. Das betriebliche Rentensystem spart Kosten für die Arbeitnehmer“, ergänzt der Allianz-Manager.

Die Münchener sind derzeit mit den Konzerntöchtern Pimco und Allianz Global Investors (AGI) im Gespräch. Bereits vor einigen Monaten wurde gemeinsam mit der Industrial Bank und der China CITIC Bank ein Vermögensverwalter mit Mehrheitsbeteiligung in China gegründet. Ziel ist es, den 4,3 Billionen Dollar schweren Markt für Vermögensprodukte zu erschließen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtete, habe das Unternehmen bereits entsprechende Gespräche geführt. Allerdings treibe die Asset-Tochter des Münchener Versicherers auch einen separaten Plan zur Gründung eines eigenen Fondsmanagement-Unternehmens in China voran, heißt es weiter. Dafür sei Mckinsey & Company mit der Durchführung von Machbarkeitsstudien für dieses Projekt beauftragt worden, so die Insider weiter. Beide Unternehmen wollten sich offiziell nicht dazu äußern.

Die Allianz China Insurance Holdings hat von der China Banking and Insurance Regulatory Commission die Genehmigung für die vorbereitende Gründung der Allianz Insurance Asset Management (IAMC) erhalten. Demnach ist die Einheit die „erste vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungs-Asset-Management-Gesellschaft in China“, die nach der Unterzeichnung des China-EU-Investitionsabkommens am 30. Dezember 2020 zur vorbereitenden Gründung zugelassen wurde.

Sie wird auch die erste vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungs-Asset-Management-Gesellschaft in der Geschichte der Branche sein, sobald sie in Peking gegründet ist. Das könnte allerdings noch ein wenig dauern, denn die jetzt erteilte Genehmigung ist eine Art Probelizenz, die nach einer eingehenden Prüfung dann endgültig in Kraft tritt. Eine Allianz-Sprecherin erklärt, dass sie mit der finalen Erlaubnis „Ende des Jahres oder Anfang 2022“ rechnet. Mit der Gründung von IAMC hat die Allianz mit Global Investors und PIMCO große Assetmanager in Asien, Europa und den USA. Das sollte Synergieeffekte schaffen; die Vision des global denkenden CEO Oliver Bäte nimmt weiter Gestalt an.

Autor: VW-Redaktion

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