Huk24-Vorstand Stuhldreier: „Wir wachsen auch ohne Check24“

Uwe Stuhldreier, Vorstand der Huk24. Quelle: Huk

Die Wechselsaison im Kfz-Geschäft läuft auf Hochtouren. Welche Wachstumschancen die Versicherer in der Kfz-Versicherung sehen und welche Rolle dabei die Vergleichsportale spielen, erläutert Huk24-Vorstand Uwe Stuhldreier im Exklusiv-Interview mit der Versicherungswirtschaft.

VWheute: Der November ist ein erfolgskritischer Monat in der Kfz-Versicherung. Was sind in diesem Jahr Ihre wichtigsten Markierungspunkte?

Uwe Stuhldreier: Wir sind digitaler Vorreiter und mit weitem Abstand Deutschlands größter Direktversicherer in der Kfz-Versicherung. Die letzten Monate zeigen zudem, dass die Huk24 vom Digitalisierungsschub durch Corona besonders profitiert. Daher schauen wir sehr gelassen auf das Jahreswechselgeschäft. Wir kennen unsere Stärken und werden uns weiter tariflich sehr gut und vor allem als fairer Partner des Kunden im Wechselgeschäft positionieren.

VWheute: Wechselsaison bedeutet auch Wettbewerb, Stichwort Huk gegen Check24. Wie stehen Sie zum Vergleichsportal?

Uwe Stuhldreier: Check24 hat ein mehr als respektables Geschäftsmodell mit einem klaren Kundennutzen. Wir wachsen auch ohne Check24, haben eine sehr starke Online-Brand und der Direktabschluss auf unserer Website ist unser Herzstück. Die Provisionen, die wir zudem sparen, können wir in günstigere Tarife an unsere Kunden weitergeben.

VWheute: Wie kann Huk24 der „Vertriebsübermacht“ Check24 Paroli bieten?

Uwe Stuhldreier: Ganz einfach: Die Kunden kennen und vertrauen uns. Wir sind der größte Digital-Versicherer in Deutschland und haben eine starke Marke. Das überzeugt schon seit 20 Jahren. Wie gesagt, die positive Entwicklung der Huk24 während der Corona-Zeit bestätigt uns.

Jedes Geschäftsmodell muss sich kontinuierlich und jederzeit erneuern und weiterentwickeln. Mit der digitalen Geschwindigkeit zudem in immer kürzeren Zyklen. Wir haben die Vision – voll digital und automatisiert für unsere Kunden da zu sein, um ihnen das Versicherungsgeschäft so einfach und transparent wie möglich zu machen – so wie sie es aus anderen Branchen auch kennen.

Uwe Stuhldreier, Vorstand der Huk24

VWheute: Wie man sieht, ist das Kfz-Geschäft hart umkämpft. Neue Anbieter aus der Insurtech-Welt greifen an, Amazon & Co. stehen in den Startlöchern. Wie bewerten Sie solche Wettbewerbsrisiken?

Uwe Stuhldreier: Wir nehmen diese Entwicklungen sehr ernst. Aber es ist auch nicht zu übersehen, dass einige Anbieter schon wieder vom Markt verschwunden sind. Spannend und kritisch ist aber auch die Entwicklung der Tech-Giganten zu bewerten, die in allen Technologie- und digitalen Organisationsaspekten Vorsprung haben. Die Frage ist aber, ob sie auch Versicherungsrisiken managen und in ihre Bücher nehmen wollen.

VWheute: Eine unausweichliche Frage zum Schluss: Welche Rolle spielt der Faktor Corona in der Wechselsaison 2020?

Uwe Stuhldreier: Der Verkehr ist während des Lockdown zurückgefahren und die Schadenhäufigkeiten haben abgenommen. Wir haben daher unseren Kunden bereits im Frühjahr eine mögliche Beitragsrückerstattung bei anhaltend positivem Schadenverlauf bis Ende 2020 angekündigt. Das hat aber nicht direkt mit der Wechselsaison zu tun, aber Auswirkungen, sodass die Branche für 2020 durch Corona von einem guten Jahr im K-Geschäft ausgehen kann. Wir gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb in diesem Herbst verschärfen wird und haben uns entsprechend preislich positioniert. Damit wird das aktuelle Jahr ein besonderes sein.

Die Fragen stellte VWheute-Chefredakteur Michael Stanczyk.

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen November-Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

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