Allianz kommt Viridium-Kauf näher

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Dass die Allianz im Wettbewerb mit anderen Unternehmen um den Frankfurter Run-off-Spezialisten Viridium bietet, sickerte Ende Februar durch. Am Freitag, dem 28.02., bestätigte CEO Oliver Bäte auf einer Analystenkonferenz der Allianz dann mehr oder weniger das Interesse und sprach davon, dass der Konzern das Geschäftsmodell „sehr mag“. Bis zum 3. März konnten Bieter ihre finalen Offerten einreichen. Mittlerweile sollen die Münchener einen Schritt weiter sein und exklusive Verhandlungen führen.
Im Zuge eines möglichen Eigentümerwechsels legten mehrere der weltweit größten Versicherer und Fondsmanager ihre finalen Gebote für Viridium vor. Medienberichten zufolge gehörte ein Konsortium aus dem Vermögensverwalter BlackRock, dem Versicherungskonzern Allianz und dem japanischen Lebensversicherer T&D Holdings zu den potenziellen Käufern. Auch eine Gruppe um die Fondsgesellschaft DWS, den US-Versicherer Prudential Financial und PG3 – das Family-Office der Gründer der Partners Group – plante, ein verbindliches Angebot abzugeben.
Zudem soll die luxemburgische Private-Equity-Firma CVC Capital Partners Interesse gezeigt und auch Athora, eine Tochter von Apollo Global Management, in der Endrunde des Bieterverfahrens befunden haben. Generali, die rund zehn Prozent an Viridium hält, prüfte laut Insidern derweil eine Beteiligung an einem der Konsortien um BlackRock und Allianz oder CVC Capital.
Wie das Wall Street Journal am Freitag berichtete, hat sich die Allianz-Seite offenbar durchgesetzt und führt nun mit dem Private-Equity-Unternehmen Cinven exklusive Gespräche über einen Viridium-Kauf. Ein Zeitraum für den Abschluss der Verhandlungen wurde allerdings nicht bekannt gegeben.
Die potenzielle Übernahme würde die Position der Allianz auf dem deutschen Lebensversicherungsmarkt stärken und strategische Vorteile in einem zunehmend konsolidierten Sektor bieten. Viridium wurde vor mehr als zehn Jahren von Cinven und der Hannover Rück als Heidelberger Leben Group gegründet und später umbenannt. Das Unternehmen unter CEO Tilo Dresig verwaltet nach eigenen Angaben 3,4 Millionen Policen mit Kapitalanlagen in Höhe von 67 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Viridium einen Nettogewinn von 325 Millionen Euro.
Cinven rief für den Run-off-Spezialisten zunächst einen Preis von bis 3,5 Mrd. Euro auf. Noch hält der Finanzinvestor die Mehrheit am Frankfurter Abwickler. Die Briten stehen bei den europäischen Aufsichtsbehörden jedoch stark in der Kritik. Vor allem die verweigerte Unterstützung für den angeschlagenen italienischen Lebensversicherer Eurovita belastete den Ruf von Cinven. In diesem Kontext scheiterte Anfang 2024 auch die geplante Übertragung von 720.000 Policen der Zurich Deutschland auf Viridium – die Bafin legte damals ihr Veto ein.
Viridium wurde vor mehr als zehn Jahren von Cinven und der Hannover Rück als Heidelberger Leben Group gegründet und später umbenannt. Das Unternehmen unter CEO Tilo Dresig verwaltet nach eigenen Angaben 3,4 Millionen Policen mit Kapitalanlagen in Höhe von 67 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Viridium einen Nettogewinn von 325 Millionen Euro.
Bei einem Analystengespräch im Nachgang der Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2024 sprach der Allianz-Chef positiv über Viridium. Das Unternehmen verfolge ein „sehr interessantes Geschäftsmodell“ und sei in Deutschland gut unterwegs. „Let´s see what happens“, sagte Bäte im O-Ton und betonte, dass es bei dem Deal nicht um Kapitaleffizienz gehe.
Autor: VW-Redaktion