Kfz-Policen derzeit 21 Prozent teurer als im Vorjahr

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Die Lage im Kfz-Versicherungsmarkt ist angespannt. Ausgaben übersteigen die Einnahmen deutlich. Vor wenigen Tagen kündigte der „günstigste Versicherer Deutschlands“ Huk-Coburg an, die Prämien wie im vergangenen Jahr um einen Wert im zweistelligen Bereich zu erhöhen. Verivox bestätigt in einer Kurzanalyse den Trend – und empfiehlt Kunden einen Wechsel. Das liegt natürlich am Geschäftsmodell des Heidelberger Vergleichers, der Rat könnte bei den Kunden ziehen.  

Kurz vor Beginn der Wechselsaison in der Kfz-Versicherung dreht sich die Preisspirale. Im Durchschnitt sind Kfz-Policen derzeit 21 Prozent teurer als im Vorjahr, wie der Kfz-Versicherungsindex des Vergleichsportals Verivox zeigt. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Preise bei Bestandsverträgen in dieser Größenordnung eingetreten sind.

Ein Versicherungswechsel könne Abhilfe schaffen, denn Autofahrer haben die Möglichkeit, bis zu 31 Prozent zu sparen, heißt es weiter.

Die höchsten Preissteigerungen betreffen Haftpflichtversicherungen, bei denen die Kosten um 25 Prozent gestiegen sind. Für Teilkasko-Versicherungen liegen die Prämien 21 Prozent und für Vollkasko-Versicherungen 20 Prozent über den Werten des Vorjahres.

„Erste Versicherer haben ihre Tarife aktualisiert und setzen weitere Preisanpassungen um“, beobachtet Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. „Die Preissteigerungen im letzten Jahr haben noch nicht ausgereicht, um die Defizite der Kfz-Versicherer zu kompensieren.“

Anfang des Jahres hat sich die Bafin eingeschaltet und die Versicherer aufgefordert, weitere Maßnahmen zu ergreifen – sprich die Prämien nach oben zu schrauben. Dauerhaft defizitäre Sparten könne man nicht akzeptieren, berichtete Chefaufseherin Julia Wiens. Aus dem Markt ist derweil zu hören, dass die Anbieter voraussichtlich erst ab 2026 erzielen werden. Im laufenden Jahr ist marktweit mit einer Schaden-Kostenquote von etwa 105 Prozent zu rechnen.

Das Problem für die Kfz-Versicherer: Während der allgemeine Preisanstieg zuletzt deutlich zurückgegangen ist, bleibt die für Versicherer relevante Schadeninflation hoch. Dazu tragen unter anderem höhere Ersatzteilkosten und Stundensätze in den Werkstätten bei.

Huk-Coburg prognostiziert, dass sich die Ersatzteile auch in diesem Jahr um 6 Prozent bis 7 Prozent verteuern werden. Die Stundensätze in den Werkstätten indes seien zuletzt um fast zehn Prozent gestiegen. Bei manchen Reparaturen, besonders bei Elektroautos, erhalten die Coburger in Spitze Rechnungen in Höhe von 400 Euro pro Stunde.

„Trotz notwendiger Preisanpassungen bleiben günstige Preise für Wechselwillige ein wichtiges Vertriebsinstrument der Versicherer“, erklärt Schütz. „Mit einem Versicherungswechsel können sie weiterhin von günstigen Preisen für Neukunden profitieren.“

Autofahrer würden bei einem Wechsel laut Verivox ein Viertel der Prämie sparen. Die Differenz zwischen dem mittleren und dem günstigen Preissegment liege für Versicherungswechsler im Durchschnitt bei 26 Prozent. Am größten ist das Sparpotenzial mit 31 Prozent für Haftpflicht-Versicherte.

Verivox berechnet den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. In die Auswertung flossen anonymisiert die Nutzerberechnungen bei Verivox vom 1. bis zum 25. September 2024 sowie für den gleichen Zeitraum 2023 ein. Das statistische Modell zeigt die Preisentwicklung für Versicherungswechsler.

Autor: VW-Redaktion