Swiss Re will mithilfe von IFRS den Gewinn ausbauen und die Kosten deutlich drücken

Swiss Re-Zentrale in Zürich. Bildquelle: mv

Nach der Munich Re stellt nun auch die Swiss Re florierende Geschäfte für 2024 in Aussicht. Für das neue Jahr hebt der Rückversicherer sein Gewinnziel auf mehr als 3,6 Mrd. US-Dollar an. Dabei hilft den Schweizern die Umstellung der Rechnungslegung von US-GAAP auf IFRS zum Jahreswechsel.

Anfang November hatte der Branchenprimus Munich Re seine Gewinnprognose für 2023 leicht nach oben angepasst und auch für das kommende Jahr weiter gut laufende Geschäfte prophezeit (VWheute berichtete). In diesem Fahrwasser fühlt sich offenbar auch der große Wettbewerber Swiss Re wohl.

Im Vorfeld des Investorentages am Freitag erklärte das Unternehmen, für 2024 einen Konzerngewinn von über 3,6 Mrd. Dollar, rund 3,3 Mrd. Euro, anzupeilen. Das wäre noch einmal deutlich mehr als Swiss Re im laufenden Jahr verbuchen würde – zuletzt ging Konzernchef Christian Mumenthaler hier von mehr als 3 Mrd. Dollar aus.

Dass die Erträge für das nächste Jahr nach oben angepasst werden, liegt vor allem am neuen Rechnungslegungsstandard, der den Rückversicherer besser dastehen lässt. „Swiss Re wird ab 2024 nach IFRS berichten“, hieß es aus Zürich. Der bisherige Standard US-GAAP wird somit aufgegeben. Mumenthaler verspricht sich durch den Systemwechsel, „von der stärker ökonomisch geprägten Sichtweise des IFRS-Rechnungslegungsstandards zu profitieren“. Die Umstellung ermögliche dem Konzern, „den Wert ihres Geschäfts zu unterstreichen“.

So werde infolge der neuen Rechnungslegung die Ertragskraft der Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re) „besser ersichtlich“, wie es hieß. Ohnehin soll der Bereich L&H Re 2024 einen deutlich größeren Gewinnbeitrag abliefern, mit angepeilten 1,5 Mrd. Dollar, nach angestrebten 900 Mio. in diesem Jahr. Damit entfiele also ein Großteil des Gewinnziels von 3,6 Mrd. Dollar auf die Lebens- und Krankenrückversicherung. Speziell in der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) will Swiss Re einen Schaden-Kosten-Satz von weniger als 87 Prozent erreichen. Damit würde der Rückversicherer die Quote von aktuell 95 Prozent deutlich drücken.

Auch das Eigenkapital soll im Zuge der umgestellten Rechnungslegung deutlich höher ausfallen. Das über mehrere Jahre gesetzte Ziel zur Eigenkapitalrendite (ROE) setzt Swiss Re nun auf über 14 Prozent rauf, das ist etwas mehr als die exakt 14 Prozent, die für dieses Jahr ausgegeben wurden.

„Unsere intensiven Anstrengungen zur Stärkung der Ertragskraft zahlen sich jetzt aus“, kommentierte CEO Mumenthaler. Die Profitabilität habe sich in allen Kerngeschäften deutlich verbessert. Swiss Re sei gut positioniert, betonte der Konzernchef.

Autor: VW-Redaktion

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