DFV hält an Gewinnziel fest
Trotz eines deutlich rückläufigen Neugeschäfts schaut die Deutsche Familienversicherung (DFV) positiv gestimmt auf den bisherigen Jahresverlauf. Am Gewinnziel von 3 bis 5 Mio. Euro vor Steuern wolle man festhalten, das Management der Kapitalanlagen bleibe aber herausfordernd, wie die DFV einräumte.
„Wachstum mit profitablem Neugeschäft“, lautet die Zauberformel bei der DFV. Frei übersetzt: Wachstum um jeden Preis soll es nicht mehr geben – nur lässt die Betonung auf Profitabilität im Neugeschäft eben auch erahnen, dass es mit dem Neugeschäft ganz generell nicht so weit her sein dürfte. Ein dickes Minus von 20,4 Prozent verbuchten die Frankfurter jedenfalls nach den ersten neun Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Umsätze im Vertrieb purzelten dementsprechend von vormals 13,2 Mio. auf 10,5 Mio. Euro zu Ende September dieses Jahres.
Damit hat sich die rückläufige Entwicklung im Neugeschäft seit Jahresmitte noch verstärkt: Der Rückgang im ersten Halbjahr lag bei 8,1 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022. Das Jahresziel von mindestens 15 Mio. beim Neugeschäft zu erreichen, dürfte damit einen erheblichen Kraftakt erfordern. Wobei ehrgeizige Ziele für den selbstbewussten DFV-Chef und -Gründer Stefan Knoll ja nichts Neues sind.
Knoll gibt sich trotz gefährdeter Vertriebsziele unbeirrt, ein anderes Ziel ist ihm offenkundig wichtiger – und hier sehen sich die Frankfurter voll im Plan: Das Gewinnziel von 3 bis 5 Mio. Euro vor Steuern für das Gesamtjahr behält der Versicherer aufrecht. Nach den ersten neun Monaten notiert der Gewinn vor Steuern bei 4,4 Mio. Euro, vor einem Jahr waren es noch 6,1 Mio. Euro.
„Trotz Krise und Krieg und einer weiterhin überbordenden Regulatorik und Bürokratie gehen wir unseren Weg solide und nachhaltig“, grantelt ein zufrieden gestimmter Knoll. Als solide kommt auch die nach IFRS 17 errechnete Combined Ratio der DFV daher. Diese verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2023 leicht auf 96,0 Prozent nach zuvor 96,7 Prozent. Dies sei Ausdruck einer weiterhin starken operativen Performance, so Knoll, und resultiere aus einer „nachhaltig stabilen Schadenentwicklung bei gleichzeitig nochmals reduzierten Verwaltungskosten“.
Vielmehr schwankend als stabil erweist sich wiederum das Finanzergebnis der DFV. An dieser Stelle kritisiert der Vorstand die neuen IFRS-Standards, die bei Versicherungsunternehmen zu einer deutlich gestiegenen Volatilität führten. Grund hierfür sei, dass bestimmte unrealisierte Wertschwankungen und Schätzungsänderungen erfolgswirksam erfasst werden müssten. Dessen ungeachtet könne man erneut stabile laufende Kapitalerträge vorweisen. Das Kapitalanlagevolumen wuchs in den ersten neun Monaten 2023 um 14 Prozent auf 206,5 Mio., nach zuvor 180,4 Mio. Euro.
Zugleich räumte der Versicherer ein, dass das Management der Kapitalanlagen in einem weiterhin volatilen Kapitalmarktumfeld herausfordernd bleibe. Den avisierten Gewinnkorridor von 3 bis 5 Mio. Euro stellt die DFV dann auch unter den Vorbehalt, „dass das makroökonomische Umfeld nicht für außerordentliche negative Ergebniseinflüsse sorgt“.
Autor: VW-Redaktion