VIG verzichtet wegen Ukraine-Konflikt auf Gewinnprognose für 2022
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Ringturm der VIG, Quelle: Robert Newald
Der Konflikt in der Ukraine hat sich bislang nicht auf die Geschäftszahlen der Vienna Insurance Group (VIG) ausgewirkt. So stieg das Prämienvolumen um 11,6 Prozent auf 6,44 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern stieg um 10,3 Prozent auf 277,3 Mio. Euro.
Der signifikante Anstieg mit zweistelligen Wachstumsraten sei Unternehmensangaben zufolge vor allem auf die Nichtlebenssparten (Kfz-Haftpflicht 975,2 Mio. Euro – plus 20,3 Prozent, Kfz-Kasko 787,5 Mio. Euro – plus 11,1 Prozent, Sonstige Sachversicherung 3.323,7 Mio. Euro – plus 15,2 Prozent und Kranken 411,8 Mio. Euro – plus 11,9 Prozent) zurückzuführen. In der Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung entfallen laut VIG 1.418,2 Mio. Euro (plus 4,1 Prozent) und auf die Lebensversicherung gegen Einmalprämien 485,4 Mio. Euro (plus 8,9 Prozent). Die höchsten Prämienzuwächse verzeichnete der österreichische Versicherer zudem in Tschechien, dem Heimatmarkt Österreich und Erweiterte CEE sowie in Rumänien und den baltischen Staaten.
Die Combined Ratio sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 0,9 Prozentpunkte auf 94,3 Prozent (HJ 2021: 95,2 Prozent). Die größten Verbesserungen gab es nach Angaben des Versicherers in Österreich, Polen sowie Bulgarien und Albanien inklusive Kosovo. Wegen des Krieges in der Ukraine verzichtet die VIG jedoch auf eine aktuelle Gewinnprognose. Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2022 bleibt jedoch durch Unsicherheitsfaktoren, allen voran durch die Kriegssituation in der Ukraine und ihrer unvorhersehbaren Konsequenzen beeinflusst, heißt es in einer Mitteilung.
„Wir befinden uns weiterhin in einer sehr herausfordernden Zeit, die primär durch den Krieg in der Ukraine, von einer hohen Inflation und der noch immer vorhandenen Pandemie geprägt wird. Obwohl diese auch die für die Versicherungswirtschaft gültigen Einflüsse die Konjunkturaussichten trüben, zeigt die VIG-Gruppe weiterhin eine sehr starke Resilienz, die sich abermals in verbesserten Kennzahlen manifestiert. Der Erfolg unserer Gruppe baut auf einem langfristig orientierten und breit diversifizierten Geschäftsmodell auf, das gerade in besonders herausfordernden Phasen seine Stärken zeigt. Die Halbjahresergebnisse stimmen uns zuversichtlich, für 2022 eine positive operative Performance zu erreichen“, kommentiert Generaldirektorin Elisabeth Stadler.
So war der Versicherer zunächst mit einem Gewinnrückgang in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Unter dem Strich stand ein Gewinn vor Steuern von 123,8 Mio. Euro, ein Minus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wesentlicher Grund dafür ist laut Versicherer der Krieg in der Ukraine. Im Jahr 2021 hatte die VIG in der Ukraine mit rund 1.400 Mitarbeitern noch Prämieneinnahmen von rund 100 Mio. Euro generiert.
Autor: VW-Redaktion