Swiss Re schreibt wieder Gewinn – und enttäuscht die Erwartungen
Gute Zahlen für die Swiss Re: Der Rückversicherer ist 2021 nach einem coronabedingten Verlust wieder in die Gewinnzone gerutscht. Die Anteilseigner können sich zwar über eine Dividende von 5,90 Franken je Aktie freuen. Analysten zeigten sich aber vom Ergebnis enttäuscht.
So beendete der Rückversicherer das Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 1,4 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: 2020 stand noch ein Verlust von 878 Mio. Euro in den Büchern. Dabei hatte der Schweizer Versicherungskonzern im Jahr 2021 in allen Geschäftsbereichen bei den verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent auf 42,7 Mrd. US-Dollar zugelegt. Zudem beziffert die Swiss Re die Schäden durch Naturkatastrophen auf rund 2,4 Mrd. US-Dollar. Die Schäden durch Covid-19 belaufen sich auf rund 2,0 Mrd. US-Dollar und belasten vor allem das Ergebnis der Leben- und Gesundheitssparte.
In der P&C-Sparte erwirtschaftete die Swiss Re im letzten Jahr einen Gewinn von 2,1 Mrd. US-Dollar, gegenüber einem Verlust von 247 Mio. USD im Vorjahr. Die verdienten Nettoprämien von P&C Re stiegen um 5,3 Prozent auf 21,9 Mrd. US-Dollar. Der Schaden-Kosten-Satz lag für 2021 bei 97,1 Prozent (2020: 109,0 Prozent).
„Das Jahr 2021 war für Swiss Re ein wichtiger Wendepunkt. Trotz der immer noch starken Auswirkungen von Covid-19 und zahlreicher großer Naturkatastrophen während des gesamten Jahres haben wir wieder einen Gewinn von 1,4 Mrd. US-Dollar erzielt. Wir haben intensiv daran gearbeitet, die Geschäftsperformance zu stärken, mit einem klaren Fokus auf Portefeuillequalität und diszipliniertem Underwriting. Unsere Ergebnisse für 2021 spiegeln dies wider, und wir sind überzeugt, dass sich unsere Performance in Zukunft noch weiter verbessern wird.“
Christian Mumenthaler, Vorstandsvorsitzender der Swiss Re
Die Lebensparte schloss das letzte Jahr allerdings mit einem deutlichen Verlust von 523 Mio. US-Dollar ab. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2020 stand noch ein Gewinn von 71 Mio. US-Dollar. Der Rückversicherer führt den Verlust vor allem auf die coronabedingten Schäden von zwei Mrd. US-Dollar zurück. Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen stiegen 2021 um 7,1 Prozent auf 14,9 Mrd. US-Dollar, was die Swiss Re unter anderem auch auf große Transaktionen zurückführt.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine zeigt sich der Rückversicherer bislang noch gelassen. „Wir haben bei den Kapitalanlagen ein sehr geringes Exposure in der Region“, betonte Finanzvorstand John Dacey. Dabei wollte er allerdings keine Prognose abgeben, wie sich der Konflikt sowie die Sanktionen auf die Versicherungsbranche auswirken werden: „Wie hoch die Kosten sein werden und in welchem Umfang sie durch Versicherungen gedeckt sein werden, ist noch nicht abschätzbar.“
Zufriedenheit herrscht jedenfalls bei den Aktionären: Demnach will der Verwaltungsrat auf der Generalversammlung am 13. April 2022 eine unveränderte Dividende von 5,90 Franken je Aktie beantragen. Die Analysten zeigten sich jedoch enttäuscht von der Jahresbilanz der Swiss Re: So fiel der Überschuss rund eine halbe Milliarde geringer aus, als von Analysten im Schnitt erwartet worden war.
Autor: VW-Redaktion