40 Pensionskassen stehen unter intensivierter Beobachtung der Bafin

Gebäude der Finanzaufsicht Bafin: Bildquelle: Kai Hartmann Photography / BaFin

Um die wirtschaftliche Lage der deutschen Pensionskassen ist es seit geraumer Zeit nicht mehr sonderlich gut bestellt. Aktuell befinden sich rund 40 Versorgungswerke unter intensivierter Aufsicht der Finanzaufsicht. Im letzten Jahr waren es noch 36 der insgesamt 135 Pensionskassen. Dies geht aus Zahlen der Bafin hervor, die dem Handelsblatt vorliegen.

„Eine einstellige Zahl von Kassen haben wir dabei besonders im Blick, darunter die drei Kassen, die bereits Leistungskürzungen vornehmen mussten“, wird Exekutivdirektor Frank Grund zitiert. Um welche Pensionskassen es sich neben den beiden kirchlichen Versorgungswerken und der Steuerberater-Kasse handelt, ist hingegen nicht bekannt. Erst vor wenigen Wochen hatte die deutsche Finanzaufsicht die Betriebserlaubnis der Deutschen Steuerberater-Pensionskasse widerrufen. Zuletzt hatten die Pensionskasse der Caritas und das Schwesterunternehmen, die Kölner Pensionskasse, die Leistungen kürzen müssen. Beiden Kassen hatte die Bafin bereits vor mehr als einem Jahr die Betriebserlaubnis widerrufen. Damit sind beide Pensionskassen nunmehr ganz offiziell im Run-Off.

Eine Hoffnung der Versicherer liegt laut Bericht vor allem in einer Zinswende durch die Notenbanken. „Eine Bundesanleihe von nun minimal über null ist noch kein Trend, der Pensionskassen mit 2,5 bis 3 Prozent Renditebedarf weiterhilft“, konstatiert Rafael Krönung, Pensionsexperte beim Beratungshaus WTW in Deutschland. Ein weiteres Problem sehen die Berater allerdings auch in der Regulierung. Neue Richtlinien der EU, deren Umsetzung in deutsches Recht die Bafin überwacht, würden demnach für mehr Aufwand bei Dokumentation, Informationspflichten und für das Risikomanagement bringen. Vor allem kleinere Pensionskassen würden laut Bericht damit kämpfen. Auch ein Review der EbAV-II-Richtlinie (IORP-II-Directive) wurde nun auf 2024 verschoben.

Autor: VW-Redaktion

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