Trotz Liquidation: Caritas Pensionskasse schreibt 2020 positives Jahresergebnis

Blick auf Köln. Quelle: Bild von Gerd Rohs auf Pixabay

Viele Pensionskassen haben schon bessere Zeiten erlebt. Allen voran die Caritas Pensionskasse, die sich aktuell im Run-off befindet. Dennoch hat das Unternehmen im letzten Jahr mit einem Überschuss von 3,0 Mio. Euro (2019: 5,4 Mio. Euro) abgeschlossen.

Der Versichertenbestand der Pensionskasse sank demnach im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 23.781 Versicherte (2019: 24.241), und die Beitragseinnahmen gingen um 7,5 Prozent auf 8,3 Mio. Euro (Vorjahr: 9,0 Millionen Euro) zurück. An Versicherungsleistungen wurden im Berichtsjahr 25,1 Mio. Euro gezahlt (2019: 31,8 Mio. Euro). Die Kapitalanlagen gingen um 4,5 Prozent auf 438 Mio. Euro (Vorjahr: 458 Mio. Euro) zurück.

Bereits zum Jahresbeginn verlängerte der Aufsichtsrat der Pensionskasse der Caritas den Vertrag des seit Dezember 2018 amtierenden Vorstandsvorsitzenden Olaf Keese um weitere fünf Jahre. Hiermit soll die Kontinuität in der Geschäftsleitung sichergestellt sowie eine strategische Neuausrichtung des Geschäftsmodells ermöglicht werden, heißt es in einer Mitteilung.

Anfang Januar dieses Jahres hatte die Finanzaufsicht Bafin mitgeteilt, dass die Bescheide zum Widerruf der Erlaubnis zum Betriebs des Versicherungsgeschäfts  für die Kölner Pensionskasse und Caritas Pensionskasse am 31. Dezember 2020 rechtskräftig seien. Wie der bisherige Vorstand der Kölner Pensionskasse (Olaf Keese und Robert Müller), der in Personalunion auch als Vorstand der Caritas Pensionskasse agiert, mitteilt, ist damit der letzte Schritt der Umsetzung des Sanierungskonzeptes zum 31. Dezember 2020  in beiden Pensionskassen erfolgt.

Die Pensionskassen sind in den Status der Liquidation gegangen. Diese könne sich nach eigenen Angaben über einen Zeitraum von bis zu 80 Jahren erstrecken. Gemäß ihrem Geschäftsgegenstand werden sie die bestehenden Altersvorsorgeverträge ihrer Mitglieder und Versicherten weiterhin planmäßig abwickeln.

Bereits 2018 hatte die Bafin der Caritas Pensionskasse das Neugeschäft untersagt. Seitdem konzentriert sich das Unternehmen auf die Betreuung der Bestandskunden und ihrer Verträge. Im Rahmen der sogenannten Versorgungsordnung B wird die betriebliche Altersversorgung aus über 400 Einrichtungen der Caritas, der katholischen Kirche sowie von Mitgliedern der Ordensgemeinschaften sichergestellt.

Seit 2019 ist die R+V Versicherung für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) der Caritas verantwortlich. Wie der Wiesbadener Versicherer im Oktober 2019 mitteilte, erfolgen alle neuen arbeitgeberfinanzierten Betriebsrenten-Verträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas-Rechtsträger, die nicht Beteiligte einer kirchlichen oder öffentlich-rechtlichen Zusatzversorgungskasse sind, rückwirkend zum 1. Januar 2019 bundesweit über die R+V Lebensversicherung AG.

Aktuell befinden sich 36 der 135 Pensionskassen in schwerem Fahrwasser und stehen unter intensivierter Aufsicht der Bafin.

Autor: VW-Redaktion

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