Kostet der Koks-Geldwäsche-Skandal die Crédit Suisse 145 Millionen?

Credit Suisse Zentrale in Zurich. Quelle: Credit Suisse

Das könnte teuer werden: Die Schweizer Staatsanwaltschaft fordert von der Credit Suisse in einem Geldwäscheprozess eine Entschädigung in Höhe von rund 45,5 Millionen Dollar. Der Prozess wird am 7. Februar beginnen, es geht um Kokain, bulgarische Ringer und viel Geld.

Die Bundesanwaltschaft erhob im Dezember 2020 Anklage gegen die Bank, nachdem sie die Aktivitäten eines „bulgarischen Verbrecherrings“ untersucht hatte, an dem „hochrangige Ringer“ beteiligt waren, berichtet Reuters. Diese werden beschuldigt, Gewinne aus dem Kokainhandel gewaschen zu haben, wobei ein Credit Suisse-Manager geholfen haben soll.

Aus einer Zusammenfassung auf der Website des Swiss Federal Criminal Court geht hervor, dass der Credit Suisse vorgeworfen wird, nicht alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen zu haben, um einen Mitarbeiter an der Geldwäsche zu hindern. Dem angesprochenen Credit-Suisse-Manager wird vorgeworfen, zwischen 2004 und 2008 Transaktionen im Wert von mehreren Millionen Franken abgewickelt zu haben, obwohl es Hinweise auf den kriminellen Ursprung gab.

Alles richtig gemacht?

Die Credit Suisse weist alle gegen sie erhobenen Vorwürfe in dieser „Altlast-Angelegenheit“ als „unbegründet“ zurück. Sie ist von der Unschuld ihres ehemaligen Mitarbeiters überzeugt und will sich vor Gericht „energisch verteidigen“.

Die zweitgrößte Bank der Schweiz hatte zuletzt mehrere Skandale und den abrupten Abgang ihres Präsidenten zu verkraften. Derzeit arbeitet sie an ihrem Ruf, weswegen die aktuelle Meldung ungelegen kommt. Das Unternehmen gab letzte Woche eine milliardenschwere Gewinnwarnung heraus, die auf „Rechtskosten und eine Verlangsamung in ihren Handels- und Vermögensverwaltungsbereichen“ zurückzuführen ist.

Anmerkung der Redaktion: In einer vorigen Version des Artikels wurde fälschlicherweise an einer Stelle von Swiss RE statt Crédit Suisse gesprochen. Das ist falsch; die Swiss Re hat mit diesem Fall nichts zu tun.

Autor: VW-Redaktion

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