Schlimmer als gedacht: Haftpflichtkasse hat durch Hacker-Attacke Kundendaten verloren

Hacker

Quelle: Haftpflichtkasse

Es war die Meldung der Woche: Cyberkriminelle hatten den Versicherer Haftpflichtkasse lahmgelegt. Aktuell hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass auch Kundendaten gestohlen wurden.

Die Haftpflichtkasse hat bei der Ermittlung des Schadens infolge eines Cyber-Angriffs neue Erkenntnisse gewonnen – VWheute berichtete ausführlich über die Attacke. Am 15. Juli 2021, einen Tag nach der Meldung, hatte das Unternehmen festgestellt, dass durch den Cyberangriff Daten abgeflossen sind. Inzwischen haben die weiteren Untersuchungen ergeben, dass vom Datenabfluss „auch personenbezogene Daten betroffen sind“, erklärt das Unternehmen offen. Die Art und der Umfang werden derzeit noch untersucht. Die Haftpflichtkasse befindet sich in regelmäßigem Kontakt mit der zuständigen Datenschutzbehörde und wird nach Abschluss der Untersuchung die rechtlich gebotenen Schritte zur Information von Betroffenen in die Wege leiten.

Kein Geld für Hacker

Inzwischen macht das Unternehmen nach Eigenauskunft weitere Fortschritte beim Wiederaufbau der Systeme. Alle eingehenden Nachrichten werden erfasst und „im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten bearbeitet“. Das Service-Center der Haftpflichtkasse ist in gewohntem Umfang erreichbar. Wann der Geschäftsbetrieb vollständig wiederhergestellt sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar.

„Wir sind froh, dass wir für unsere Kunden und Partner wieder erreichbar sind“, sagt Vorstandsmitglied Torsten Wetzel. „Wir danken insbesondere unseren Vertriebspartnern und Kunden für ihre Unterstützung und ihre Geduld.“

Die Angreifer sind auch mit Forderungen an die Haftpflichtkasse herangetreten. „In Absprache mit dem Landeskriminalamt haben wir entschieden, den kriminellen Machenschaften keinen Vorschub zu leisten und gehen auf die Forderungen nicht ein“, sagt Wetzel, der eine erfreulich offene Kommunikationsstrategie verfolgt.

Derzeit wird in der Branche heiß diskutiert, ob Zahlungen an Hacker geleistet werden sollen.

Autor: VW-Redaktion