Covid-19 kostet die britischen Versicherer mehrere Milliarden Pfund

Quelle: Bild von skeeze auf Pixabay

Die coronabedingten Ansprüche dürfte für die britischen Versicherer in den kommenden Wochen und Monaten ziemlich teuer werden. So rechnet der Branchenverband Association of British Insurers mit Zahlungen von bis zu 2,5 Mrd. Pfund (etwa 2,89 Mrd Euro).

Laut Verband entfällt der Löwenanteil mit rund zwei Mrd. Pfund auf Betriebsunterbrechungen während der Pandemie. Hinzu kämen 204 Mio. Pfund für Ansprüche aus Lebens-, Krankheits- und Einkommenschutzversicherung. 152 Mio. Pfund würden für Reiseversicherungen fällig, 121 Mio. Pfund für abgesagte Veranstaltungen oder Haftpflichtversicherungen. So rechnet der Verband mit Forderungen von bis zu drei Mrd. Pfund.

„Das umfasst auch wichtige Unterstützung für Familien, die einen geliebten Menschen an Covid verloren haben und nun die Lebensversicherung ausgezahlt bekommen“, betont Huw Evans, Chef des Branchenverbands Association of British Insurers. Dadurch würden jede Woche mehrere Millionen Pfund ausgezahlt.

„Die Covid-19-Pandemie hat beispiellose Auswirkungen als eines der größten versicherten Ereignisse der jüngeren Zeit.“

Huw Evans, Chef des Branchenverbandes Association of British Insurers

Allerdings habe die Pandemie einige „unangenehme Lücken“ aufgezeigt zwischen der Erwartung der Kunden und der tatsächlichen Abdeckung ihrer Versicherung „Wir müssen aus diesem beispiellosen Ereignis Lehren ziehen und unsere Anstrengungen verdoppeln, um das Vertrauen der Verbraucher in Versicherungsprodukte zu stärken“, so Evans.

Mitte Januar hatte der Oberste Gerichtshof im Vereinigten Königreich ein wegweisendes Urteil zur BSV gefällt – und zwar zuungunsten der Versicherer. Betroffen sind Kunden, Erst- und Rückversicherer, Makler und Berater sowie die Verbraucherschützer und Finanzaufsichten. Wer begleicht welchen Schaden, wie hoch ist die Rückversicherung und wer hat eventuell falsch beraten; es wird zu vielen Prozessen kommen. Betroffen sind auch Häuser, deren Fälle aktuell nicht entschieden wurden, beispielsweise die Allianz und Axa.

Die Liste der beklagten Erstversicherer lesen sich wie ein Who is Who der britischen Versicherungsbranche: Arch Insurance (UK) Ltd, Argenta Syndicate Management Ltd, Ecclesiastical Insurance Office Plc, Hiscox Insurance Company Ltd, MS Amlin Underwriting Ltd, QBE UK Ltd, Royal & Sun Alliance Insurance Plc, Zurich Insurance Plc. Der Prozess bezog sich auf 21 Betriebsschließungsversicherungspolicen und sollte klären, ob die Versicherer für die Einkommensschäden der Versicherten während der Corona-Pandemie aufkommen müssen. Es handelte sich um einen sogenannten Leapfrog-Appeal, eine Sprungrevision aufgrund der allgemeinen Bedeutung der Angelegenheit.

Auch in Irland hatte der High Court Anfang Februar 2021 auch Irland gegen die Versicherer geurteilt. Der High Court hat den Klagen von vier Wirten stattgegeben, die auf die Erstattung ihrer covidbedingten Ausfälle geklagt hatten. Der Beklagte FBD Insurance hat nun alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Die Klage ist ein Muster für mehr als 1.000 weitere Verträge, wie Insurancebusinessmag meldet. Wie in den meisten Ländern mussten die irischen Pubs während der Corona-Pandemie schließen. Das traf besonders die Läden hart, die die Ausfälle nicht mit anderen Dienstleistungen wie Essenslieferungen ausgleichen konnten.

Autor: VW-Redaktion

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