Neuer Geldsegen und neuer Investor bei Clark

Christopher Oster, Clark-CEO. Quelle: Clark

Das Frankfurter Insurtech Clark kann sich über einen ziemlich warmen Geldsegen freuen: In der jüngsten Series C-Finanzierungsrunde hat das Unternehmen frisches Kapital über 69 Mio. Euro eingesammelt. Angeführt wird die Runde vom chinesischen Internetunternehmen Tencent. Bestandsinvestoren wie Portag3 Ventures, White Star Capital und Yabeo ihre Investitionen in Clark ebenfalls erhöhen.

Mit dem frischen Geld will Clark vor allem in den deutschsprachigen Markt investieren: „Unser Ziel ist, die Kundenzahl in drei Jahren von derzeit 300.000 auf über eine Million zu steigern. Im selben Zeitraum wollen wir unsere Markenbekanntheit von 15 Prozent auf 40 Prozent erhöhen“, wird Mitbegründer und CEO Christopher Clark im Handelsblatt zitiert.

„Wir sind begeistert, mit der Hilfe von Tencent noch schneller zu wachsen und so unser Ziel zu erreichen, der größte Versicherungsmakler für Verbraucher in Europa zu werden.“

Christopher Oster, CEO und Mitgründer von Clark

Zudem wollen die Frankfurter mit dem neuen Kapital vor allem in Werbung für Fernsehen und Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram sowie in Content-Marketing. „Darüber hinaus haben wir zahlreiche Ideen für die Weiterentwicklung unserer Produkte und Services. Unter anderem wollen wir den Nutzern noch mehr Transparenz über ihre Altersvorsorge bieten“, konstatiert Oster weiter.

Mittelfristig will das Insurtech laut Bericht zum größten Versicherungsmakler für Verbraucher in Europa. Nach dem Start in Österreich im vergangenen April wird in diesem Jahr aber kein neuer Auslandsmarkt hinzukommen. „Unsere Priorität ist, zunächst die Potenziale in den bestehenden Märkten zu heben“, betont Oster.

Kein Geld für alle

Die Corona-Pandemie hat der Investitionsbereitschaft augenscheinlich nur kurzfristig eine Delle verpasst. Glaubt man Willis Towers Watson, wurden allein im dritten Quartal 2020 weltweit rund 2,5 Mrd. US-Dollar in insgesamt 104 Transaktionen in Insurtechs investiert. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorquartal von 63 Prozent im Investitionsvolumen und 41 Prozent in der Transaktionsanzahl.

Allerdings haben in der Vergangenheit nicht alle Versicherungs-Startups von diesem Geldregen profitiert. Mit Getsurance und Joonko mussten vor kurzem gleich zwei deutsche Jungunternehmen ihr Geschäft (vorläufig) aufgeben. So hat Getsurance zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet, der Geschäftsbetrieb wird allerdings aufrecht gehalten. Der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade erklärte, dass ein neuer Geldgeber gesucht wird.

Dasselbe Schicksal erlitt auch das Berliner Unternehmen Joonko. Die Finleap-Tochter wollte über den Weg des Vergleichsportals zur Finanzplattform wachsen, doch ist (vorerst) gescheitert. Die Aufgabe überrascht, denn die potenziellen Geldgeber zeigten sich auch während der Krise gegenüber Investments in Insurtechs aufgeschlossen.

Autor: VW-Redaktion

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