S&P: Corona verursacht Milliardenverluste für die Rückversicherer

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Corona-Pandemie kommt die Rückversicherer voraussichtlich teuer zu stehen. Demnach sorgen die momentanen Belastungen – insbesondere durch Betriebsunterbrechungen und den Ausfall von Großveranstaltungen – bei den 20 größten Unternehmen der Branche für einen Verlust von bis zu zehn Mrd. US-Dollar.

So belaufen sich allein die Verluste bei Munich Re, nach Swiss Re der zweitgrößte Rückversicherer der Welt, in den ersten beiden Quartalen auf 1,5 Mrd. Euro, zitiert das Handelsblatt aus einer aktuellen Analyse der Ratingagentur S&P hervor. Allerdings betonen die Analysten, dass die Kapitalisierung der Branche weiterhin robust sei. Die Unternehmen seien von Kapitalerhöhungen in diesem Jahr sowie der Erholung der Märkte seit März profitieren. „Wir glauben, dass zusätzliche direkte und indirekte Covid-19-bezogene Verluste in den nächsten Quartalen auftreten könnten“, heißt es bei S&P weiter.

Die Munich Re erzielte im zweiten Quartal trotz Corona-Belastungen einen Nachsteuergewinn von 579 Mio. Euro (Q2 2019: Mio. Euro). Die Schadenbelastung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beläuft sich auf insgesamt rund 700 Mio. Euro. Allerdings profitierte der Rückversicherer auch davon, dass abseits von Corona wenige Großschäden anfielen und die Erstversicherungstochter Ergo gut abschnitt.

Demnach verbucht der Düsseldorfer Versicherungskonzern im zweiten Quartal einen Gewinn von 173 Mio. Euro (Q2 2019: 135 Mio. Euro). Dabei profitierte die Ergo nach eigenen Angaben vor allem vom internationalen Geschäft. Immerhin: „Ökonomisch wird Munich Re gestärkt aus der Krise hervorgehen“, gibt sich Joachim Wenning, CEO der Munich Re, optimistisch.

Der Schweizer Rückversicherer ist von der Corona-Krise gebeutelt. Mit einem Verlust von 1,135 Mrd. US-Dollar sind die Eidgenossen im ersten Halbjahr 2020 tief in die roten Zahlen gerutscht. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr stand zu diesem Zeitpunkt noch ein Gewinn von 953 Mio. US-Dollar.

Die wesentlichen Gründe für den Milliardenverlust sieht der Rückversicherer nach eigener Aussage in den Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit COVID-19 von 2,5 Mrd. US-Dollar. Ohne die Auswirkungen durch Corona hätten die Eidgenossen einen Konzerngewinn von 865 Mio. US-Dollar verbucht.

Autor: VW-Redaktion

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