Allianz Deutschland überrascht mit Umsatzplus
Die Deutschlandtochter der Allianz hat im ersten Halbjahr 2020 trotz Corona robuste Geschäftszahlen vorgelegt. So stieg der Umsatz in allen drei Versicherungssparten leicht um insgesamt 1,7 Prozent auf 22,4 Mrd. Euro (HJ: 22,0 Mrd. Euro). Der Gewinn ging jedoch um 31,4 Prozent auf 544 Mio. Euro (HJ 2019: 792 Mio. Euro) zurück.
Als einen wesentlichen Grund für den Gewinneinbruch nannte die Allianz unter anderem auch den zeitweiligen Absturz der Kapitalmärkte. So ging das Kapitalanlageergebnis spartenübergreifend um mehr als ein Fünftel (22,1 Prozent) auf 4,5 Mrd. Euro(HJ 2019: 5,7 Mrd. Euro) zurück. Ein weiterer Grund: Weniger Neugeschäft verzeichnete die Allianz im Kfz-Geschäft, da während der Corona-Beschränkungen die Autohäuser wochenlang geschlossen waren und weniger Autos verkauft wurden. Außerdem haben nahezu 60.000 Kunden eine Rückzahlung erhalten, wenn sie in diesem Jahr deutlich weniger fahren als geplant.
In der Schaden- und Unfallversicherung stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres leicht um 1,0 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro (HJ 2019: 6,7 Mrd. Euro). Hohe Ausgaben verzeichnete die Allianz Deutschland dabei im Zusammenhang mit der Betriebsschließungsversicherung (BSV). „Obwohl nach unserer Auffassung kein Versicherungsschutz aus der Betriebsschließungsversicherung besteht, stellt die Allianz Deutschland mit dem ‚bayerischen Modell‘ den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben bundesweit einen höheren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. […] 75 Prozent der betroffenen Kunden haben das Angebot bereits angenommen“, erläutert Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler.
Der Mutterkonzern Allianz SE hatte vor wenigen Tagen ebenfalls seine Halbjahresergebnisse vorgelegt, die am Ende doch etwas besser ausfielen als von den Analysten erwartet. So sank das operative Ergebnis beim deutschen Branchenprimus aus München in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 20,5 Prozent auf 4,689 Mrd. Euro (HJ 2019: 6,121 Mrd. Euro). Konzernchef Oliver Bäte vermied eine konkrete Gewinnprognose für 2020. Denn alles hänge von einer zweiten Corona-Welle ab.
Autor: VW-Redaktion