Munich Re unterstützt Ideenwettbewerb zur Covid-19-Behandlung

Corona betrifft auch die AGCS. Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Munich Re hat im März gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut die „Give a Breath-Challenge“ ins Leben gerufen. Damit sollen innovative Ideen gefördert werden, um durch das neuartige Coronavirus erkrankten Menschen zu helfen. Beide Seiten bringen dafür die eigene Expertise, ihre Netzwerke sowie finanzielle Mittel von insgesamt einer Million Euro ein.

Die Challenge wurde Unternehmensangaben zufolge in drei Kategorien unterteilt: Gesucht wurden zum einen Entwürfe für nicht-invasive Beatmungsgeräte und Sauerstoff-Konzentrationsgeräte. In der zweiten Kategorie ging es um die Entwicklung von nicht-invasiven Beatmungsmasken.

Die dritte Kategorie unterstützt laut Munich Re die Bereitstellung von Informationen zur Anwendung der entwickelten Geräte sowie Basiswissen zu Covid-19 für zusätzlich benötigtes Hilfspersonal. Aus diesen drei Teilen kann ein gesamtheitliches Beatmungssystem entstehen.

„Das Coronavirus hat jedes Land der Erde erreicht, doch medizinische Hilfe für die Patienten ist bei Weitem nicht überall verfügbar. Munich Re möchte ihre Kompetenz sowie Ressourcen einbringen, um neue Lösungen in der Patientenbehandlung zu fördern. Innovation ist der Motor von Gesellschaft und Wirtschaft − Initiativen wie die Give a Breath-Challenge treiben ihn an. Die Teilnehmer haben gezeigt, dass mit Kreativität, Engagement und Tatkraft schnell Möglichkeiten geschaffen werden können, die helfen, Menschenleben zu retten.“

Torsten Jeworrek, Vorstand der Munich Re

Dabei wurden weltweit mehr als 150 Projektentwürfe eingereicht. Sieben Teams wurden im April für das Finale ausgewählt und bei der Herstellung von Prototypen unterstützt. Nun stehen die Gewinner fest:

  • In der Kategorie für nicht invasive Beatmungsgeräte teilen sich zwei Gewinner die Auszeichnung. Das Team SmartCPAP entwickelte ein nicht-invasives Beatmungsgerät, das günstig überall hergestellt und unter unterschiedlichsten Gegebenheiten eingesetzt werden kann. Zudem wurde das Team Vivid Breath für ein kostengünstiges Beatmungssystem prämiert, das aus einem Sauerstoff-Konzentrator und einem Beatmungsgerät besteht.
  • In der Kategorie Atemmasken wurde das Team Soteria für eine Atemmaske ausgezeichnet, die vollständig im 3D-Drucker herstellt werden kann.
  • Gewinner in der Kategorie Schulungsmaterial ist das Virus Fighter’s Handbook. Ein Team der Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) entwickelte in Zusammenarbeit mit Experten der Festo SE & Co. KG und Medizinern aus mehreren Kliniken ein Konzept für ein digitales Handbuch auf Basis einer bereits bestehenden App. Darüber sollen die registrierten Benutzer Informationen zu Benutzung und Wartung der neu entwickelten Geräte, sowie spezifisches Wissen zum Umgang mit Covid-19-Patienten erhalten. 

“ Ereignisse wie die aktuelle Covid-19-Pandemie fordern uns dazu heraus, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und diese schnell und effizient umzusetzen. In diesem Sinne freue ich mich ganz besonders über die gute Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Munich Re und allen Partnern und Beteiligten, die uns im Rahmen der Give a Breath-Challenge mit ihrem Engagement und ihren Ideen einen großen Schritt bei der Bewältigung der medizinischen Krise weitergebracht haben.“

Ralf B. Wehrspohn, Vorstand Technologiemarketing und Geschäftsmodelle der Fraunhofer-Gesellschaft

Die digitalen Blaupausen für die Beatmungsgeräte und Masken, einschließlich der Informationen zu Herstellung, Montage und Verwendung, sollen Regierungen und Partnern in aller Welt zur Verfügung gestellt werden, um eine lokale Produktion und Verwendung zu ermöglichen. Für den Piloteinsatz entwickelten Geräte sei nach Angaben des Rückversicherers bereits ein Konzept für eine Zusammenarbeit mit der Universität Stellenbosch in Südafrika entwickelt worden.

Autor: VW-Redaktion

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