Corona halbiert den Halbjahresgewinn der Generali

Quelle: Generali

Die Generali hat im ersten Halbjahr 2020 deutlich weniger Gewinn eingefahren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Überschuss um 56,7 Prozent auf 774 Mio. Euro. Ein Großteil von rund 226 Mio. Euro entfällt dabei auf Abschreibungen bei den Finanzanlagen. 100 Mio. Euro investierte der Versicherer in den Corona-Fonds, der die Pandemie-Folgen abfedern soll.

Operativ fiel die Corona-Krise nach Angaben der Generali nur mit 84 Mio. Euro zu Buche, insbesondere in der Lebensversicherung. In den Gewinn eingeschlossen ist auch die Summe von 183 Mio. Euro, um einen jahrelangen Rechtsstreit um den Verkauf der Schweizer Bank BSI im Juni zu beenden.

Im Schaden- und Unfall-Geschäft profitierte der italienische Versicherer sogar von geringeren Schäden während der Ausgangssperren in vielen Ländern. Die gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen stiegen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 1,2 Prozent auf 36,5 Mrd. Euro.

Die Leistung im ersten Halbjahr bestätigt die Gültigkeit unserer Gruppenstrategie, die Solidität unseres Geschäftsmodells und die technische Exzellenz von Generali, die es uns ermöglicht haben, diese beispiellosen Umstände zu meistern. Eine der obersten Prioritäten der Gruppe war die Unterstützung der von Covid-19 betroffenen Gemeinschaften durch den Außerordentlichen Internationalen Fonds und andere Initiativen. Darüber hinaus haben wir auf diese herausfordernde Situation reagiert, indem wir unsere Innovation und die digitale Transformation der Geschäfts- und Betriebsstruktur beschleunigt haben. Auch haben wir unsere Strategie Generali 2021 weiterhin diszipliniert und effektiv umgesetzt und verfolgten gleichzeitig ein nachhaltiges Wachstum.

Philippe Donnet, Vorstandsvorsitzender der Generali Gruppe

Dabei profitierte die Generali nach eigenen Angaben auch von der positiven Entwicklung der Segmente Leben (plus 1,3 Prozent) und Komposit (plus 0,9 Prozent). Im Segment Leben kamen die Nettozuflüsse auf sieben Mrd. Euro (minus 4,9 Prozent), wobei der Fokus hier auf fondsgebundenen und Biometrie-Produkten liege.

Vor dem Hintergrund einer beispiellosen globalen Krise hat sich die Generali in Deutschland im ersten Halbjahr nicht nur als widerstandsfähig erwiesen, sondern auch ein profitables Wachstum erzielt. Dies ist ein hervorragendes Ergebnis, das auf dem tief greifenden Wandel unseres Unternehmens in den vergangenen fünf Jahren sowie auf der Kompetenz, der Leidenschaft und dem Engagement unserer fast 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unserer Vertriebspartner beruht. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich die Generali in Deutschland für die größtmögliche Sicherheit ihrer Mitarbeiter sowie für die Unterstützung ihrer Kunden in Not engagiert – beispielsweise durch die Einrichtung eines mit 30 Mio. Euro ausgestatteten Notfallfonds für besonders von der Krise betroffene kleine Unternehmen.

Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland

Zudem erwies sich das Deutschlandgeschäft als wesentliche Stütze für die Versicherungsgruppe. Der operative Gewinn sei mit 428 Mio. Euro „im Wesentlichen stabil“ geblieben, heißt es aus München. Die Beitragseinnahmen stiegen demnach um 2,1 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote in der Sachversicherung verbesserte sich auf 88,8 Prozent (HJ 2019: 89,8 Prozent). Für das profitable Wachstum sei vor allem der Finanzvertrieb DVAG verantwortlich, über den Generali den Löwenanteil der Policen verkauft, betont Deutschlandchef Giovanni Liverani.

Autor: VW-Redaktion

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