Sterbetafeln: Lebenserwartung in den Corona-Jahren deutlich rückläufig

Die Lebenserwartung in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt gesunken. Quelle: Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

In Deutschland ist die Lebenserwartung während der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2022 für Frauen 82,9 Jahre und für Männer 78,2 Jahre. Im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 habe diese sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen um 0,6 Jahre verringert.

Bei den Frauen gab es auch im Vergleich zum Vorjahr einen weiteren Rückgang (minus 0,2 Jahre), während die Lebenserwartung bei Geburt der Männer im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 nahezu konstant geblieben ist, so die Statistiker. Die Lebenserwartung bei Geburt fasst die Sterblichkeit über alle Altersjahre hinweg in einem Wert zusammen. Dieser ist von der Altersstruktur und von der Größe der Bevölkerung unabhängig.

Eine weitere Erkenntnis: In Ostdeutschland ist die Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2022 nach starken Rückgängen in den beiden Vorjahren wieder angestiegen – bei Frauen um 0,2 Jahre, bei Männern sogar um 0,6 Jahre gegenüber 2021. Im Vergleich zu 2019 war die Lebenserwartung bei Geburt in Ostdeutschland trotz des jüngsten Anstiegs im Jahr 2022 bei den Frauen um 0,7 und bei den Männern um 0,8 Jahre geringer. In Westdeutschland ist die Lebenserwartung laut Destatis bei Geburt im Jahr 2022 in Westdeutschland jedoch weiter zurückgegangen. Die Differenz zu 2019 war in den westdeutschen Bundesländern über den gesamten Zeitraum betrachtet dennoch geringer als in Ostdeutschland und betrug im Jahr 2022 – wie in Deutschland insgesamt – 0,6 Jahre bei beiden Geschlechtern.

So habe es von 2020 bis 2022 insgesamt etwa 140.000 bis 200.000 zusätzliche Sterbefälle im Vergleich zur vorherigen durchschnittlichen Entwicklung in Deutschland gegeben. Beim Robert Koch-Institut wurden in diesen drei Jahren insgesamt etwa 164.000 COVID-19-Todesfälle gemeldet. Maßnahmen und Verhaltensänderungen im Zuge der Pandemie können dafür gesorgt haben, dass vor allem 2020 und 2021 weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe verursacht wurden. Zudem hatten im Jahr 2022 der außergewöhnlich warme Sommer sowie eine starke Grippewelle zum Jahresende eine sichtbare Auswirkung auf den Jahresverlauf der Sterbefallzahlen, konstatiert das Statistische Bundesamt weiter.

Autor: VW-Redaktion

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