Corona sorgt für Gewinneinbruch bei der Munich Re

Munich Re Hauptgebäude mit Schmuckhof, Königinstraße 107. Quelle: Unternehmen

Die Corona-Pandemie hat die Munich Re bereits mit voller Wucht getroffen. So erwirtschaftete der Rückversicherer in den ersten drei Monaten des Jahres einen Gewinn von gerade einmal 221 Mio. Euro (VJ: 633 Mio.). Die Covid-19-bedingten Schäden von lagen bei etwa 800 Mio. Euro, was vor allem dem Ausfall von Großveranstaltungen geschuldet ist.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden stieg dabei deutlich auf 1,181 Mrd. Euro (V: 479 Mio.). Die Belastung aus Naturkatastrophen lag bei nur leicht erhöhten 208 Mio. Euro (VJ: 193 Mio.). Die hohe Schadensbelastung schlug sich in der Schaden-Kosten-Quote der Rückversicherung nieder und lag zum 31. März 2020 bei 106 Prozent (VJ: 97,3 Prozent). Als wesentlichen Grund nannte der Münchener Konzern vor allem die Schäden aus der Absage bzw. Verschiebung von Großveranstaltungen im Zuge der Corona-Pandemie.

„Die humanitären und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie beschäftigen uns alle jeden einzelnen Tag. Wir fühlen mit den Opfern und ihren Angehörigen. Munich Re unternimmt jede Anstrengung, um Kunden, Mitarbeiter und deren Familien zu schützen. Wirtschaftlich kann Munich Re die hohen Schäden durch Covid-19 gut verkraften. Dank unserer starken Bilanz und unseres umsichtigen Risikomanagements sind wir auch in dieser schwierigen Zeit ein verlässlicher Partner für unsere Kunden.“

Christoph Jurecka, Finanzvorstand der Munich Re

Besonders teuer dürfte die Munich Re vor allem die Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio auf das kommende Jahr kommen. Auch die Unterbrechung der Fußball-Bundesliga, die am 16. Mai 2020 ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen will, dürfte sich in der Schadenbilanz des Rückversicherers wiederfinden. Konkrete Zahlen vermochte Finanzvorstand Christoph Jurecka allerdings (noch) nicht nennen.

Positiv entwickelte sich hingegen die Erneuerungsrunde zum 1. April 2020, wo die Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 2,1 Mrd. Euro (plus 25,7 Prozent) steigern konte. Dabei nutzte der Rückversicherer nach eigenen Angaben vor allem die Wachstumschancen in Asien und mit globalen Kunden. Gleichzeitig habe man weiter gezielt Geschäft aufgegeben, etwa in US Haftpflicht, das nicht mehr den Risiko-/Renditeerwartungen entsprach. Erneuert wurde insbesondere Geschäft in Asien mit Fokus auf Japan und Indien.

Die Turbulenzen an den Aktienmärkten konnte die Munich Re indes bislang weitgehend auffangen. Dank verschiedener Absicherungsgeschäfte stieg das Kapitalanlageergebnis im Jahresvergleich um neun Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Auch die Beitragseinnahmen stiegen um knapp sieben Prozent auf rund 14,3 Mrd. Euro.

Gedämpfte Stimmung bei der Ergo

Die Erstversicherungstochter Ergo musste wegen der Abschreibungen auf Aktien jedoch einen Gewinnrückgang hinnehmen. So verbuchte die Düsseldorfer Versicherungstochter zum Jahresauftakt ein Minus auf 72 Mio. Euro (VJ: 85 Mio.). Das operative Ergebnis der Ergo Gruppe betrug 99 Mio. Euro (VJ: 138 Mio.). Die Beitragseinnahmen stiegen um 1,7 Prozent auf 5,253 Mrd. Euro (VJ: 5,165 Mrd.).

Allerdings stieg der Gewinn der Deutschland-Sparte in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 21 Mio. Euro (VJ: 14 Mio.). Die Schaden-Kostenquote sank deutlich auf 93,4 Prozent (VJ: 98,1 Prozent). Im internationalen Geschäft verbuchte die Ergo ein deutliches Gewinnplus auf 46 Mio. Euro (VJ: acht Mio.). Die Combined Ratio blieb stabil bei 95,2 Prozent (VJ: 95,4 Prozent).

Mit Blick auf das weitere Geschäftsjahr gibt sich die Munich Re bei der Gewinnerwartung weiterhin bedeckt. Ebenso gekippt wurde das Gewinnziel für das Geschäftsfeld Rückversicherung (vormals: rund 2,3 Mrd. Euro) und die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung (vormals: rund 97 Prozent).

Autor: VW-Redaktion

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