Hannover Rück legt 220 Mio. Euro für Corona-Folgen zurück

Quelle: Hannover Rück
Die Hannover Rück hat im ersten Quartal 2020 sowohl bei den Bruttobeitragseinnahmen als auch beim Gewinn zulegt. Auch in der Schaden-Rückversicherung konnte der niedersächsische Rückversicherer nach eigenen Angaben bei der letzten Erneuerungsrunde zulegen. Dennoch legt der Konzern rund 220 Mio. Euro für die Folgen der Pandemie zurück.
Größte sonstige Einzelschäden waren Unternehmensangaben zufolge die Buschbrände in Australien mit 22,4 Mio. Euro, Sturm „Sabine“ in Europa mit 17,6 Mio. Euro und ein Hagelsturm in Australien mit 15,1 Mio. Euro. Die kombinierte Schaden-Kostenquote stieg auf 99,8 Prozent (VJ: 95,7 Prozent). Damit lag die Combined Ratio in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich über den eigenen Erwartungen von 97 Prozent. Die Nettogroßschadenbelastung stieg auf insgesamt 283,6 Mio. Euro (VJ: 59,0 Mio.).
In der Personen-Rückversicherung blieben die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil bei 2,0 Mrd. Euro (VJ: 2,0 Mrd.). Das operative Ergebnis (EBIT) der Personen-Rückversicherung stieg um 6,8 Prozent auf 124,2 Mio. Euro (VJ: 116,3 Mio.). Beim Nettogewinn in der Personen-Rückversicherung legte der Rückversicherer in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 24,5 Prozent auf 110,2 Mio. EurpR (VJ: 88,5 Mio.) zu.
Zulegen konnte die Hannover Rück auch bei den gebuchten Bruttoprämien, die im ersten Quartal 2020 um 9,4 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro (VJ: 6,4 Mrd.). Das operative Ergebnis (EBIT) sank zwar deutlich um 5,2 Prozent auf 426,6 Mio. Euro (VJ: 450,0 Mio.). Der Konzernüberschuss stieg indes um 2,5 Prozent auf 300,9 Mio. Euro (VJ: 293,7 Mio.).
In der Erneuererungsrunde zum 1. Januar 2020 stieg die gebuchte Bruttoprämie um 13,5 Prozent auf 5,0 Mrd. Euro (VJ: 4,4 Mrd.). Dennoch blieben die verblieben die Raten bei Naturkatastrophendeckungen – vor allem in Japan, Lateinamerika und in der Karibik – auf zu niedrigem Niveau, so der Rückversicherer. Zudem erwartet die Hannover Rück für die Erneuerungsrunde in Australien, Neuseeland, Asien und Nordamerika entsprechende Vertragsverlängerungen in einem geringen Umfang.
Das Netto-Großschadenbudget für das Jahr 2020 beläuft sich Unternehmensangaben zufolge derzeit auf 975 Mio. Euro (2019: 875 Mio. Euro). „Auch wenn die gegenwärtige Situation eine konkrete Prognose für unser Jahresergebnis nicht zulässt, sind wir gut positioniert, um unseren Kunden in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen“, kommentiert Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück.
„Wir haben im ersten Quartal ein Ergebnis erzielt, das in Summe unsere Erwartungen getroffen hat. Allerdings wird die Corona-Krise auch an uns nicht spurlos vorbeiziehen. Auch wenn es aktuell nicht möglich ist, die konkreten Auswirkungen auf die Rückversicherungs- und Finanzmärkte zu beziffern, ist unsere Kapitalausstattung auf die Bewältigung solcher Extremereignisse ausgerichtet“, erläutert der CEO des Rückversicherers.
Aktionäre erhalten höhere Dividende
Zudem stimmten die Aktionäre auf der ersten virtuellen Jahreshauptversammlung des Rückversicherers dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 5,50 Euro je Aktie zu zahlen. Sie setzt sich aus einer erneut angehobenen Basisdividende von 4,00 Euro (2018: 3,75 Euro) je Aktie und einer unveränderten Sonderdividende von 1,50 Euro je Aktie zusammen.
Autor: VW-Redaktion