„Nüchterner als du denkst“: Allianz erneuert Pflegekampagne mit Dieter Hallervorden

Dieter Hallervorden_Allianz

Gediegenheit statt „Palim Palim“ – die Allianz setzt bei ihrer Kampagne für die eigene Pflegeversicherung auf den Schauspieler Dieter Hallervorden und Seriosität. Die Clips der zweiten Werbekampagne für die Pflegevorsorge der Allianz sind unspektakulär und sachlich gehalten, die Botschaft steht im Vordergrund.

Vielleicht ist die Nüchternheit der Clips dem Thema Pflege angemessen, aber etwas mehr Elan wäre nicht verkehrt gewesen. Hallervordens schauspielerisches Talent trägt die Clips, in denen stets die Botschaft, „Wichtiger als du denkst: die Pflegevorsorge der Allianz“, im Vordergrund steht.

Egal ob Hallervorden mit seinem Sohn Johannes in einer Dachwohnung Tischtennis spielt oderin der Schauspielgarderobe sitzt, die Botschaft lautet stets: „Man weiß ja nie, wie lange man so fit bleibt, wie man sich jetzt gerade fühlt. Deshalb rechtzeitig vorsorgen“. Das ist ebenso richtig wie unspektakulär.

Zielgruppe unklar

Zwei, drei Kameraperspektiven, langsames Tempo, am Ende Hr. Hallervorden in der Frontale und die Wiederholung der genannten Botschaft. Es folgt die Einblendung des Versichererlogos inklusive Botschaft, dann ist der Clip innerhalb von 25 Sekunden vorbei.

Schwer zu sagen, ob Sohn Johannes, wohl absichtlich etwas unbeholfen wirkend, als zusätzliche Botschaft oder als Aufmerksamkeitshascher in die Werbung eingefügt wurde. Hallervorden sen. (Wort-) Spiel mit seinem Sohn könnte als Hinweis verstanden werden, dass niemand im Alter den eignen Kindern zur Last fallen möchte, aber das mag eine Überinterpretation sein.

Interessant wäre zu wissen, an welche Zielgruppe sich die Werbung richtet, junge Menschen dürften sich von dem Clip eher nicht angesprochen fühlen – zu bieder. Wahrscheinlicher ist eine ältere Zielgruppe – 45+? – dort dürfte Hallervorden gedanklich auch noch präsenter sein.

Wieder die Botschaft

In der Pressemitteilung kann gelesen werden, dass Hallervorden mit einem Augenzwinkern spielt, das ist nicht zu entdecken, aber entscheiden Sie selbst.

 „Man muss über eine mögliche Pflegebedürftigkeit sprechen dürfen, ohne gleich als Spaßverderber zu gelten.“ Es folgt eine Alltagsweisheit: „Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein. Es ist notwendig, auch mal den Blick auf die Schattenseiten zu werfen. Und mit einer guten Pflegevorsorge behält man die Zügel auch im Alter weiter in der Hand“, erklärt Hallervorden.

Klingt wie die Aussage eines Krankenvorstandes, die dann auch folgt: „In einem Land mit unserer Demografie ist es für jeden wichtig, sich damit zu beschäftigen, wie er oder sie im Alter leben möchte. Wir als Versicherer haben die Aufgabe, darauf aufmerksam zu machen, die Vorsorge für den Pflegefall nicht auf die lange Bank zu schieben, sagt Daniel Bahr, Vorstand der Allianz Privaten Krankversicherung. Die Aussagen der beiden wäre austauschbar, wie gesagt, die Botschaft steht im Vordergrund.

Mit Herrn Hallervorden wolle man gegnüber Kunden und Vermittler das Thema Pflege ansprechen, „ohne Angst zu machen“. Das muss der Allianz positiv angerechnet werden, es wäre einfach gewesen, Angst vor Unmündigkeit und schlechter Pflege zu schüren. Stattdessen steuern die Münchener einen (reichlich) sachlich Kurs mit einem überzeugenden Darsteller. Das ist im Ergebnis nicht schnafte, wie der Wahlberliner Hallervorden sagen würde, aber viabel.

Autor: Maximilian Volz

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