Trotz hoher Schadenbelastung: Munich Re hält unbeirrt am Gewinnziel fest

Konzernsitz der Munich Re. Quelle: Munich Re

Die Katastrophenschäden machen der Munich Re auch in diesem Jahr wieder spürbar zu schaffen. So leidet der Rückversicherer aus München vor allem unter den Folgen von Hurrikan „Dorian“ und Taifun „Hagibis“. Trotzdem hält der Konzern an seinem Gewinnziel von etwa 2,5 Mrd. Euro für 2019 fest – auch dank hoher Gewinne aus Finanz- und Währungsgeschäften.

So erzielte die Munich Re in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Konzernergebnis von 2,490 Mrd. Euro (VJ: 2,038 Mrd.). In der Kompositsparte verbuchte der Rückversicherung Beitragseinnahmen von 16,920 Mrd. Euro (VW: 15,701 Mrd.). Die Schaden-Kostenquote sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozentpunkte auf 97,0 Prozent.

Allerdings summierten sich die Großschäden bei den Münchnern allein im dritten Quartal 2019 auf 981 Mio. Euro, fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. So beziffert die Munich Re die von Menschen verursachten Großschäden auf vergleichsweise hohen 404 Mio. Euro (VJ: 94 Mio,.), insbesondere durch Schäden in den Bereichen Luft-/Raumfahrt und Feuer. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen lag bei 577 Mio. Euro (505 Mio.)

Vor allem „Dorian“ und „Faxai“ schlugen mit 360 Mio. und 380 Mio. Euro zu Buche. Im laufenden Quartal rechnet der Rückversicherer ebenfalls mit einer hohen Schadenbelastung – allen voran durch Taifun „Hagibis“, der voraussichtlich noch teurer als „Dorian“ und „Faxai“ ausfallen werde. Auch die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien dürften ebenfalls deutlich spürbar sein.

„Wir sind sehr zufrieden, dass es uns trotz schadenträchtigen Hurrikanen und Taifunen gelungen ist, ein zweites, außerordentlich gutes Quartalsergebnis hintereinander zu erzielen. Wir erwarten nun, unsere ursprüngliche Gewinn- und Umsatzerwartung für das Gesamtjahr 2019 zu übertreffen.“

Christoph Jurecka, Finanzvorstand der Munich Re

Zur erwarteten Belastung durch das Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max wollte Finanzvorstand Christoph Jurecka hingegen keine konkreten Zahlen mehr nennen. Im Mai hatte der Rückversicherer den Schaden noch auf maximal 150 Mio. Euro beziffert. Dafür sei der Schaden durch die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook für die Munich Re nicht der Rede wert.

Die Ergo schwächelt

Eher gedämpft fiel die Bilanz für die Erstversicherungstochter Ergo aus. Der Gewinn lag mit 339 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (359 Mio. Euro). Dabei erzielte der Düsseldorfer Versicherungskonzern vor allem in der Sparte Leben/Gesundheit Deutschland kaum noch Gewinn. Lediglich die Schaden-Kostenquote in der Kompositsparte verbesserte sich in den ersten neun Monaten deutlich auf 92,0 Prozent (VJ: 95,3 Prozent).

Insgesamt peilt die Munich Re für das laufende Jahr ein Jahresergebnis von über 2,5 Mrd. Euro bei einem Beitragsvolumen von mehr als 49 Mrd. Euro und einer Combined Ratio von 98 Prozent an.

Die aktuellen Bilanzzahlen der Munich Re und der Ergo im Überblick.

Autor: VW-Redaktion

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