Cum-Ex-Berater sicherten sich bei der Allianz und Signal Iduna ab

Frankfurt am Main. Quelle: Bild von skeeze auf Pixabay

Welche Rolle spielten die Versicherer im Cum-Ex-Skandal? Konkrete Antworten darauf gibt es dazu bislang zwar kaum. Medienberichten zufolge sollen einige Cum-Ex-Berater ihre Gutachten extra bei der Allianz und der Signal Iduna abgesichert haben.

Ein Kronzeuge im Cum-ex-Prozess am Bonner Landgericht berichtete, dass die Steuerrechtler Thomas Koblenzer und Hanno Berger für Steuergutachten zu Cum-ex-Geschäften zum Teil projektbezogene Versicherungen abschlossen – zusätzlich zu ihrer ohnehin bestehenden Berufshaftpflicht. Dies berichtet die Börsen-Zeitung.

Laut dem Kronzeugen habe Berger demnach eine projektbezogene Versicherung bei der Allianz abgeschlossen für ein Gutachten für einen Fonds in Luxemburg. Dieses habe wiederum eine kleine Münchener Kanzlei für die Allianz geprüft.

Zudem bestätigte der Versicherer der Finanzzeitung, im Jahr 2010 mit sogenannten Objektdeckungen die Haftungsrisiken zweier Steueranwälte aus der fehlerhaften Erstellung ihrer Gutachten übernommen zu haben. „Die Gutachten wurden nicht vom Inhalt her versichert“, wird dabei ein Sprecher zitiert.

Zudem seien auch Investoren nicht gegen das Verlustrisiko ihres Investments abgesichert gewesen. Gedeckt seien vielmehr fahrlässige Verstöße gegen die anwaltlichen Berufspflichten, beispielsweise wenn die Rechtslage als völlig unstreitig dargestellt wird, obwohl dies nicht der tatsächlichen Situation entspreche.

Ob daraus allerdings ein Schaden entstanden sei, gab die Allianz laut Bericht nicht an. Auch über eine mögliche Schadenhöhe habe der Münchener Versicherungskonzern keine Angaben gemacht.

In einem anderen Fall habe Steuerexperte Koblenzer laut Bericht bei der Signal Iduna eine projektbezogene Versicherung abgeschlossen.

Autor: VW-Redaktion

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