Rückversicherer befürchten hohe Schadensummen durch Hurrikan „Dorian“
Hurrikan „Dorian“ tobt sich derzeit in der Karibik aus. Besonders betroffen sind derzeit die nördlichen Inseln der Bahamas, allerdings dürfte das Sturmtief der Stärke 5 auch dem US-Bundesstaat Florida gefährlich nahekommen. Die Rückversicherer fürchten sich bereits vor hohen Schäden.
Bereits jetzt ist die Rede vom stärksten Wirbelsturm in der Region seit mehr als 80 Jahren. Dabei rechnen die Experten derzeit mit einem Schaden von rund 25 Mrd. US-Dollar aus. Am vergangenen Freitag lag die Schadenprognose bei rund 15 Mrd. US-Dollar. Dabei verwies die Großbank darauf, dass die Öl- und Gasindustrie an der Ostküste Floridas stark vertreten ist und die Region als gut versichert gilt. Besonders betroffen dürfte dabei nach Ansicht von UBS vor allem der Rückversicherer Swiss Re sein. Aktuellen Prognosen zufolge rechnen Analysten gar mit einer Schadensumme von bis zu 40 Mrd. US-Dollar.
Nach Angaben des US-amerikanischen Hurrikan-Zentrums in Miami hatten sich die maximalen Windgeschwindigkeiten am Montag zwar von knapp 300 Stundenkilometern am Sonntagabend auf etwa 270 Stundenkilometer abgeschwächt. Allerdings dürfte „Dorian“ wohl bis Mittwoch auch dem US-Bundesstaat Florida gefährlich nahekommen. Auch für die nördlich angrenzenden Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina würden demnach im Laufe der Woche heftigster Wind, starker Regen und Überschwemmungen erwartet, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Zudem bereiteten die Behörden für Florida Notfallvorräte wie Trinkwasser, Essensrationen und Generatoren vor.
Auch wenn das ganze Ausmaß der Schäden derzeit noch nicht absehbar sind, warnten die Experten des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami bereits davor, dass eine „katastrophale Zerstörung“ zu befürchten sei. Allein im ersten Halbjahr 2019 belief sich der „weltweite gesamtwirtschaftliche Schaden aus Natur- und Man-made-Katastrophen“ nach Angaben der Swiss Re auf 44 Mrd. Dollar. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Halbjahresdurchschnitt der letzten zehn Jahre von 109 Mrd. Dollar und ebenfalls unter den Schäden im gleichen Vorjahreszeitraum von 51 Mrd. Dollar.
Die versicherten Schäden betrugen 19 Mrd. Dollar, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 26 Milliarden Dollar. Doch trotz insgesamt geringerer Schäden, bleiben Naturmächte gefährlich für Menschen. Immer noch 5.000 Leben forderten die Katastrophen, zeigt die Sigma-Schätzungen des Swiss Re Institute. Hauptursache für die Schäden waren vor allem Gewitterstürme und Überflutungen in verschiedenen Regionen der Welt.