Ergo-Digitalchef Mark Klein: „Bei KI geht es nicht um futuristischen Visionen“

Mark Klein, Vorsitzender der Vorstands der Ergo Digital Ventures AG. Quelle: Ergo

Künstliche Intelligenz gehört zu den wichtigsten Zukunftstechnologien. Für Mark Klein, Digitalchef der Ergo, herrscht indes noch deutlicher Nachholbedarf. So müsse sich Europa „wieder stärker in den Wettbewerb um eine der entscheidenden Technologien der Zukunft einschalten“.

So gebe es im Wettbewerb „um den Nutzen von KI gibt es für Europa keine(n) fehlende(n) Bildung(-swillen) oder technologische Nachteile. Es mangelt an Durchschlagskraft, denn der Markt ist fragmentiert. Nur, wenn die Politik in Europa zusammen am Strang zieht für KI, bleiben wir wettbewerbsfähig. Insellösungen verhindern, dass Europa die Aufholjagd beginnen kann. Bei Bildung und Grundlagenforschung sowie gemeinsamer Regulierung allein anzusetzen, führt den Standort Europa nicht an die Spitze. Wir brauchen eine einheitliche Politik, die Investitionen und Umsetzung unterstützt“, schreibt der Ergo-Manager in einem Gastbeitrag für den Focus.

Zudem mangele es „auch an der Umsetzung und an der Darstellung von pragmatischen Praxisbeispielen. Hier sind die Unternehmen gefragt, denn sie kennen sich aus mit der Exekution von Investitionen, Innovationen und Prozessoptimierung. Dennoch sei die Ausgangslage für KI in Europa „gut. Denn was häufig vergessen wird: Viele Menschen gehen schon heute ganz selbstverständlichen mit KI um, haben virtuelle Assistenten in ihr Leben integriert und akzeptiert – von der Steuerung der High-End-Waschmaschine über das Navigationsgerät im Auto und die Netflix- Empfehlungen bis hin zu eigens diesem Zweck dienenden Geräten wie Apples Siri oder Amazons Alexa. „

Nun habe die Bundesregierung angekündigt, bis 2025 drei Mrd. Euro bereitzustellen, mit denen „Start-Ups gefördert, Investitionen der Unternehmen unterstützt und in entsprechende Bildung sowie Forschung investiert werden. Die neue EU-Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen wiederum geht einen anderen Weg – sie hat angekündigt, in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit neue Gesetze zur Regulierung von KI auf den Weg bringen zu wollen.“

„So unterschiedlich beide Ansätze doch sind, so zeigen sie doch eins: Deutschland und Europa erwachen endlich aus ihrem KI-Dornröschenschlaf. Und der Nachholbedarf ist groß“, konstatiert Klein.

Autor: VW-Redaktion