Betriebsrenten der Dax-Konzerne auf hohem Niveau
Laut einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Aon sind die Pensionsverpflichtungen der 40 Dax-Konzerne um 5,6 Prozent auf 332 Mrd. Euro gestiegen. Der Ausfinanzierungsgrad bleibt mit 78 Prozent (2022: 79 Prozent) stabil.
Die Gründe sieht das Beratungsunternehmen etwa in der neuen Zusammensetzung im Dax. So verfügen die neu vertretene Rheinmetall und die zurückgekehrte Commerzbank über höhere Pensionsverpflichtungen als Linde und Fresenius Medical Care, die beide nicht mehr im deutschen Leitindex vertreten sind.
Einen weiteren wesentlichen Grund sehen die Studienautoren in der Entwicklung des Rechnungszinses, die zu einem Anstieg der Pensionsverpflichtungen geführt habe. Laut Aon sank der durchschnittliche Rechnungszins für die deutschen Pensionsverpflichtungen von 3,82 Prozent im Jahr 2022 auf 3,46 Prozent im Jahr 2023.
Die Bandbreite beim Rechnungszins für die deutschen Pensionsverpflichtungen reicht bei den Dax-Konzernen von 3,10 bis 4,60 Prozent. Gegenüber 2022 habe sich damit die Bandbreite erhöht (31.12.2022: 3,16–4,30 Prozent). Zudem konnten die Unternehmen, die ihren Jahresabschluss im September aufstellen, noch mit relativ hohen Zinsen bilanzieren. Zum Ende des Jahres 2023 sank der Rechnungszins dann jedoch deutlich.
Zudem würden die Unternehmen unter anderem auf eine breite Streuung der Anlageformen setzen. „Hier kommen alle gängigen Assetklassen wie beispielsweise Staats- oder Unternehmensanleihen, Aktien, Versicherungen oder Immobilen vor. Laufende Kontrollen der Investmententscheidungen durch Asset Liability Management-Studien helfen den Unternehmen, ihre Anlagestrategie genau auf die zukünftigen Renten-Cashflows abzustimmen“, konstatiert Angelika Brandl, Partner Aon Wealth Solutions.
Des Weiteren würde nach Aussage der Expertin „versucht, Marktrisiken wie zum Beispiel Zinsschwankungen zu antizipieren und auch in ungünstigen Szenarien einen möglichst hohen Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen zu halten oder diesen perspektivisch sogar auszubauen“.
Das Deckungsvermögen stieg von 248 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 260 Mrd. Euro im letzten Jahr. Dies entspricht laut Aon einem Anstieg von 4,8 Prozent. Damit sei der Ausfinanzierungsgrad der Pensionsverpflichtungen auf einem anhaltend hohen Niveau geblieben. So hätten es die stabileren Kapitalmärkte den DAX-Konzernen ermöglicht, wieder höhere Anlagegewinne zu erzielen. Weitere Dotierungen zum Deckungsvermögen hätten zusätzlich den hohen Ausfinanzierungsgrad gestützt.
Autor: VW-Redaktion